Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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1. Staatspolitik und Rechtsordnung
94.055 |
Eidgenössisches Institut für
geistiges Eigentum. Statut und Aufgaben. Bundesgesetz |
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Institut fédéral de la
propriété intellectuelle. Statut et tâches. Loi fédérale |
Botschaft: 30.05.1994 (BBl III, 964 / FF III, 951)
Ausgangslage
Diese Vorlage bezweckt die Umwandlung des heutigen
Bundesamtes für geistiges Eigentum (BAGE) in eine öffentlichrechtliche Anstalt. Das neue
Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) soll in der Lage sein, seine
Tätigkeit verstärkt auf die Bedürfnisse der Wirtschaft auszurichten. Dazu verfügt es
über eine eigene Rechtspersönlichkeit sowie ein eigenes Rechnungswesen und funktioniert
insofern vom Fiskus unabhängig.
Verhandlungen
NR |
01.02.1995 |
AB 1995, 234, 241 |
SR |
15.03.1995 |
AB 1995, 321 |
NR |
20.03.1995 |
AB 1995, 766 |
NR / SR |
24.03.1995 |
Schlussabstimmungen (155:7 / 43:0) |
Im Nationalrat war Eintreten auf die Vorlage, der
Pilotcharakter attestiert wurde, unbestritten. In der Detailberatung erklärte Bundesrat
Koller, die Sorge, dass die Autonomie auch auf den hoheitlichen Bereich übergreifen
könnte, sei unbegründet. Die Direktion bleibe an die Weisungen des Bundesrates gebunden,
und das Parlament behalte selbstverständlich die Oberaufsicht. Gegen den Widerstand der
Sozialdemokraten und des Bundesrates wurde sodann mit 71 gegen 69 Stimmen ein Antrag
Fritschi (R, ZH) angenommen, wonach das Personal des Instituts privatrechtlich angestellt
werden sollte.
Der Ständerat folgte im wesentlichen den
Beschlüssen des Nationalrates, wollte aber das öffentlichrechtliche Dienstverhältnis
beibehalten. Durch Streichung des Verweises auf das Beamtenrecht des Bundes wurde jedoch
klargestellt, dass der Bundesrat das neue Dienstverhältnis völlig frei ordnen kann.
Der Nationalrat stimmte dieser Lösung zu. Bundesrat
Koller betonte nochmals, dass der Bundesrat gewillt sei, bezüglich des
Dienstverhältnisses flexible Regelungen zu treffen, dies insbesondere in bezug auf die
Kündigung und den Leistungslohn.
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
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