Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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13. Gesundheitspolitik
94.077 |
Turnen und Sport.
Bundesgesetz. |
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Olympische Winterspiele 2002
Sitten. Defizitgarantie |
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Gymnastique et sport. Loi.
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Jeux olympiques d'hiver 2002
Sion. Garantie de déficit |
Botschaft: 07.09.1994 (BBl V, 132 / FF V, 132)
Ausgangslage
Der Bundesrat hat dem Parlament eine Botschaft über die
Gewährung einer Defizitgarantie von 30 Millionen Franken an die Olympischen Winterspiele
2002 Sitten-Wallis überwiesen und empfiehlt ihr Annahme.
In seiner Begründung erklärt der Bundesrat Olympische
Spiele zu einem Anlass von nationaler Bedeutung, der vom Bund begleitet und unterstützt
werden muss. Er erwartet von der Übernahme einer solchen Veranstaltung Anregungen für
die sportliche Aktivität der Bevölkerung und den Tourismus.
Der Bundesrat hat bereits die Arbeiten für eine Kandidatur
unterstützt und begrüsst das Walliser Vorhaben unter dem Vorbehalt der Akzeptanz durch
die Bevölkerung und einer umweltschonenden Planung, schwergewichtig auf der Basis der
vorhandenen Infrastruktur. Die vorhandenen Planungsunterlagen der Organisatoren bieten
Gewähr für das Einhalten dieser Forderung. Die Walliser Bevölkerung stimmte im Juni in
einer Volksabstimmung der finanziellen Beteiligung des Kantons in Form einer
Defizitgarantie zu. Mit einer Garantie in der gleichen Höhe würde sich der Bund mit dem
Kanton und den betroffenen Gemeinden solidarisch an einem möglichen Defizit beteiligen.
Verhandlungen
SR |
28.11.1994 |
AB 1994, 1085, 1356 |
NR |
14.12.1994 |
AB 1994, 2360, 2532 |
SR / NR |
16.12.1994 |
Schlussabstimmungen (42:0 / 147:27) |
Im Ständerat wurde der Defizitgarantie mit 37
Stimmen gegen 1 zugestimmt. Der Kommissionssprecher bezeichnete das Walliser Projekt als
ausgewogen; es werde von der Bevölkerung mitgetragen und sei umweltverträglich, womit es
zwei wichtige Voraussetzungen erfülle. Opponiert wurde die Vorlage durch Schmid (C, AI),
der es als abenteuerlich empfand, einen Kredit zu bewilligen, bevor das entsprechende
Gesetz in Kraft sei. Bundesrätin Dreifuss machte geltend, dass dringend ein Beschluss
gefasst werden müsse und dass die Unterstützung durch den Bund für die Kandidatur des
Wallis wichtig sei. Der Rat beschloss schliesslich mit 25 gegen 2 Stimmen, den
Bundesbeschluss über die Defizitgarantie und die entsprechende Gesetzesänderung zusammen
in Kraft treten zu lassen.
Im Nationalrat opponierten die Grünen, die
Unabhängige/evangelische Fraktion und eine Minderheit der Sozialdemokraten. Für Schmid
(G, TG) können Massenveranstaltungen wie Olympische Spiele nicht umweltfreundlich sein.
Die Befürworter des Projektes verwiesen darauf, dass die Walliser Regierung den Wünschen
der Umweltorganisationen entsprechen werde. Verschiedene Ratsmitglieder zeigten Bedenken
gegenüber den Walliser Versprechen. Verworfen wurde der Antrag von Hafner (S, SH), in dem
verlangt wurde, dass auch der Kanton Wallis sich an die Bundegesetze zu halten hat, ebenso
der Ordnungsantrag von Hämmerle (S, GR), auf die Defizitgarantie erst einzutreten, wenn
die - u.a. durch das Wallis opponierte - Alpenkonvention ratifiziert sei. Die
Defizitgarantie von insgesamt 30 Millionen Franken wurde schliesslich mit 107 gegen 20
Stimmen genehmigt.
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
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