Besuch der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe
vom 27. bis 29. April 2005 in Bern

Mittagessen im Hofsaal des Hotel Bern am 28. April

Toast von Nationalratspräsidentin Thérèse Meyer


Sehr geehrte Mitglieder der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe,
Sehr geehrte Herren Geschäftsträger und Botschaftsrat der Deutschen Botschaft,
Sehr geehrter Herr Botschafter Baumann,
Sehr geehrte Frau Schmatloch,
Liebe Kolleginnen und Kollegen

Mit grosser Freude heisse ich die Mitglieder des Bundestages der „Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe“ in unserem Land willkommen.
Sie haben sich ebenso wie unsere noch junge „Delegation für die Beziehung zum deutschen Bundestag“ zum Ziel gesetzt, die bilateralen Beziehungen zu pflegen. Damit wurde auf parlamentarischer Ebene ein Instrument geschaffen, dass uns erlauben wird, im Bedarfsfall rasch aufeinander zuzugehen und Probleme in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens anzugehen.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Schweiz ist eng und äusserst feinmaschig geknüpft. Unsere parlamentarischen Zweikammernsysteme haben Ähnlichkeiten und der Austausch zwischen Parlamentariern eine lange Tradition. Erinnert sei etwa an eine Reise von Schweizer Parlamentariern 1961 nach Bonn, die in eine bewegte Zeit, einige Monate nach dem Mauerbau vom 13. August, fiel. Mit von der Partie war auch der nachmalige Bundesrat Willy Ritschard. Empfangen wurden die Schweizer Volksvertreter unter anderem vom Bundespräsidenten Heinrich Lübke.
An eines des spektakulärsten Staatsgeschenke an die Schweiz sei in diesem Zusammenhang ebenfalls erinnert: an die Standuhr aus Berliner Porzellan, die der Deutsche Kaiser Wilhelm II anlässlich seines Besuches im Jahr 1912 mitgebracht und seither das Bundesratszimmer in der Wandelhalle ziert.

Zurück zur Gegenwart: Das wiedervereinigte Deutschland spielt bekanntlich bei der Integration Europas eine entscheidende Rolle und ist für die Schweiz der wichtigste Wirtschaftspartner. Auch kulturell verbinden uns enge Banden, wenn ich etwa an all jene Schweizer Künstler denke, wie etwa an Max Frisch oder Friedrich Dürrenmatt, die erst in Deutschland den Durchbruch richtig schafften.

Persönlich gedenke ich sehr gerne des Besuchs im Jahre 2001 in der mittlerweile zusammengewachsenen Bundesrepublik Deutschland und seiner wieder aufblühenden Hauptstadt Berlin. Mich hatte damals der eindrückliche Bau des Reichstages und sein in einem unvergleichlichen und zugleich patentgeschützten Blauton gehaltenes Inneres mächtig beeindruckt. Einer Ihrer Kollegen, Dr. Andreas Schockhoff, besass die Güte, mich und meine Familie zu empfangen und durch den Bundestag zu führen.

Lassen Sie uns zu guter Letzt das Glas auf einen lebendigen Austausch zwischen unseren beiden Parlamenten erheben und darauf zählen, dass wir unsere Gespräche stets offen und konstruktiv führen werden.