Konkret beantragt die FK-N ihrem Rat, 66,45 Millionen Franken für den Bau der Containerdörfer zu bewilligen, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch auf Twitter mitteilten. Sie fällte ihren Entscheid mit 14 zu 11 Stimmen.
Der Antrag der FK-N ist als taktischer Schachzug zu verstehen. Denn der Nationalrat hat in der ersten Woche der Sommersession eigentlich schon den gesamten von Bundesrat beantragten Nachtragskredit von 132,9 Millionen Franken gutgeheissen.
Der Ständerat lehnte den Kredit bei der ersten Beratung dagegen ab - und im zweiten Anlauf am Dienstag mit 23 zu 19 Stimmen auch den Kompromissvorschlag seiner Finanzkommission.
Der Beschluss der Nationalratskommission bedeutet, dass die Idee wieder auf dem Tisch ist. Stimmt ihr die grosse Kammer in der Differenzbereinigung zu, muss sich auch der Ständerat nochmals dazu äussern.
Ständerat am längeren Hebel
Für die Befürworterinnen und Befürworter der Containerdörfer ergibt es aus taktischer Sicht Sinn, den Skeptikern im Ständerat entgegenzukommen. Hintergrund sind die Regeln zur Differenzbereinigung bei Budget-Vorlagen. Einigen sich die Räte nicht, ist in diesem Fall der Ständerat am längeren Hebel. Beharrt er in den kommenden Beratungen auf seinem Nein zum Nachtragskredit, setzt er sich durch. Dies, da sein Beschluss weniger Ausgaben vorsieht.
Der Bund möchte auf Grundstücken der Armee Wohncontainer aufstellen, um im Falle eines Anstiegs der Asylgesuche im Herbst gewappnet zu sein. Die Gegner des Vorhabens argumentieren, zunächst sollten die bestehenden Plätze in Zivilschutzanlagen genutzt werden. Umstritten ist, ob der Bund auf diese Plätze zurückgreifen können soll. Die Kantone machen geltend, sie bräuchten sie selbst als Reserve.