Die WBK-N ist zu einen zweitägigen Besuch nach Genf gereist. Sie hat das CERN, das Herzstück der europäischen Forschung für Teilchenphysik, besucht. Sie hat sich dort darüber informiert, wie wichtig diese weltweit anerkannte Einrichtung ist und welche Entwicklungen in diesem Bereich anstehen. Ein besonderes Augenmerk hat sie dabei auf das Projekt des künftigen Ringteilchenbeschleunigers (Future Circular Collider) gelegt, mit welchem die wissenschaftliche Exzellenz des CERN untermauert werden soll. Die Arbeit Tausender von Forscherinnen und Forschern steht hier im Dienste künftiger Generationen.
Die WBK-N hat zudem das Anwesen Château des Bois besucht und sich dort über die Herausforderungen der Genfer Landwirtschaft und über die möglichen Synergien zwischen Innovation und Nachhaltigkeit orientieren lassen. Im Weiteren hat sie sich mit einer Delegation des Genfer Staatsrates über die Stellung Genfs als Zentrum für Wissenschaft, Wirtschaft und Diplomatie ausgetauscht.
Am zweiten Tag hat sich die WBK-N in einem Reflexionsseminar mit dem neuen internationalen Wissenschafts- und Technologiewettbewerb sowie mit der Rolle der Schweiz und Genfs in diesem Wettbewerb befasst. Im Mittelpunkt sind dabei die folgenden drei Themen gestanden:
- Der Wissenserwerb in der Schweiz und die Herausforderung, die Exzellenz im Forschungsbereich durch Investitionen in der Schweiz und durch die Teilnahme an internationalen Forschungsprogrammen zu wahren.
- Die Wissensnutzung in der Schweiz und insbesondere der stärkere Einbezug des Privatsektors zur Förderung der wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Wirkungskraft des in der Schweiz generierten Wissens.
- Die Förderung des Schweizer Know-hows als diplomatisches Instrument und zur strategischen Positionierung der Schweiz auf internationaler Ebene.
Am Seminar haben hochrangige Pesönlichkeiten aus akademischen, wissenschaftlichen, diplomatischen und wirtschaftlichen Kreisen teilgenommen, darunter:
- Audrey Leuba, Präsidentin der Stiftung «Campus Biotech Geneva» (FCBG) und Rektorin der Universität Genf (UNIGE), Anna Fontcuberta i Morral, Vizepräsidentin der FCBG und Präsidentin der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (ETHL), sowie Nicolas Durand, Direktor der FCBG;
- Peter Brabeck-Letmathe, Präsident der Stiftung «Geneva Science and Diplomacy Anticipator» (GESDA);
- Enrico Letta, ehemaliger Ministerpräsident Italien und Vorsitzender des diplomatischen Forums der GESDA;
- Marilyne Andersen, Generaldiektorin der GESDA;
- Mirjana Spoljaric Egger, Präsidentin des Komitees vom Internationalen Roten Kreuz (IKRK);
- Nicolas Levrat, Professor an der UNIGE, UNO-Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen;
- Vertreterinnen und Vertreter des «Swiss Institute for Bioinformatics» (SIB), des «Centre Wyss», der Stiftung «Defitech» und des Startups «Talent.com» sowie verschiedene Fachleute aus den Bereichen Neurowissenschaft, künstliche Intelligenz und Finanzierung von Startups in der Wachstumsphase.
Der Austausch an diesem Seminar dient der WBK-N als Grundlage für die Diskussionen über die Botschaft für Bildung, Forschung und Innovation 2029–2032 (BFI-Botschaft). Wissen in all seinen Formen ist ein zentraler Motor für den Schweizer Arbeitsmarkt sowie für die Wettbewerbsfähigkeit und die Diplomatie der Schweiz.
Die Kommission ist sich bewusst, wie wichtig die Antizipation von Entwicklungen und ein bereichsübergreifender Ansatz sind. Es müssen Brücken gebaut, Mauern eingerissen und insbesondere die Governance-Modelle so angepasst werden, dass sie mit den Entwicklungen im Wissenschaftsbereich Schritt halten können. Die Kommission wird ihre Arbeiten in diesem Bereich fortsetzen und prüfen, mit welchen Massnahmen ein multidisziplinärer Ansatz als Reaktion auf die wachsenden Herausforderungen des internationalen Wissenschafts- und Technologiewettbewerbs gefördert werden kann.
WBK-N nimmt Arbeiten zu indirekten Gegenvorschlägen zu zwei Volksinitiativen auf
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N) hat an ihrer Sitzung vom 15. Mai 2025 mit der Ausarbeitung der indirekten Gegenvorschläge zu zwei Volksinitiativen begonnen. Die beiden Vorlagen, die sich nun am Anfang der zweiten Phase befinden, sollen den Initiativanliegen – die von der Bevölkerung weitgehend unterstützt werden – Rechnung tragen und dabei für verhältnismässige Lösungen auf Gesetzesebene sorgen.
Die parlamentarische Initiative 25.402 («Indirekter Gegenentwurf zur Feuerwerks-Initiative») zielt darauf ab, Bevölkerung, Tiere und Umwelt besser vor den schädlichen Einflüssen von Feuerwerken zu schützen. Insbesondere soll der Gebrauch von Feuerwerkskörpern (pyrotechnische Gegenstände zu Vergnügungszwecken), die übermässigen Lärm erzeugen, geregelt werden.
Mit der parlamentarischen Initiative 25.404 («Indirekter Gegenentwurf zur Stopfleber-Initiative») wiederum soll eine Bestimmung in das Gesetz aufgenommen werden, die es ermöglicht, die Einfuhr von Stopfleber, Magret und Confit zu beschränken, wenn die geltende Deklarationspflicht nicht innerhalb von fünf Jahren zu einer deutlichen Verringerung der importierten Mengen führt.
Die Kommission hat eine erste Grundsatzdiskussion über die Ausrichtung der beiden Gegenvorschläge geführt Sie wird die Ausarbeitung der Gesetzesentwürfe fortsetzen, um diese im zweiten Halbjahr 2025 in eine verkürzte Vernehmlassung schicken zu können.
Die Kommission hat am 15./16. Mai 2025 unter dem Vorsitz von Nationalrätin Simone de Montmollin (RL, GE) am CERN und am Campus Biotech im Kanton Genf getagt.