Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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2. Aussenpolitik
94.003 |
Leitbild Nord-Süd. Bericht
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Lignes directrices Nord-Sud.
Rapport |
Bericht: 07.03.1994 (BBl II, 1214 / FF II, 1217)
Ausgangslage
Das "Leitbild Nord-Süd" geht zurück auf ein
Postulat der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Ständerates vom 6. Juni
1990.
Das Postulat verlangte vom Bundesrat, dass er im Rahmen
einer departementsübergreifenden Analyse und Grundsatzdiskussion ein Leitbild für die
zukünftige Rolle der Schweiz in der Nord-Süd-Beziehung ausarbeitet mit dem Ziele einer
ganzheitlichen und kohärenten Entwicklungspolitik.
Das Leitbild zeigt die wichtigsten Probleme der
Entwicklungspolitik der Gegenwart. Es weist auf ihre Auswirkungen und möglichen
Aktionsfelder hin und legt die Leitlinien für eine zukünftige Schweizer
Entwicklungspolitik fest. Diese betrifft nicht mehr länger nur die
Entwicklungszusammenarbeit, sondern die Gesamtheit der Beziehungen der Schweiz mit den
Entwicklungsländern.
Verhandlungen
NR |
14.06.1994 |
AB 1994, 1018 |
SR |
27.09.1994 |
AB 1994, 894 |
Der Bericht wurde gleichzeitig mit dem Geschäft 94.029
Technische Zusammenarbeit und Finanzhilfe zugunsten von Entwicklungsländern behandelt. Im
Nationalrat fand er breite Zustimmung. Gelobt wurde die Absichtserklärung,
verschiedene Politikbereiche besser auf die Entwicklungshilfe abzustimmen. Kritisiert
wurde von linker Seite, das Leitbild äussere sich kaum dazu, wie Zielkonflikte gelöst
werden könnten. Bürgerliche hoben die Förderung der Privatwirtschaft lobend hervor.
Im Ständerat wurde lobend erwähnt, dass das
Leitbild eine Gesamtschau der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zu
den Entwicklungsländern verlangt. Onken (S, TG) vermisste verbindlichere Aussagen und
meinte mit Blick auf die Rolle der Schweiz als internationale Patentmacht und Drehscheibe
für Fluchtgelder und gestohlene Kulturgüter: "Das Leitbild ist einäugig, wenn es
um die Verantwortung des Nordens geht."
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
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