Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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7. Öffentliche Finanzen
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Voranschläge |
93.069 |
Voranschlag der
Eidgenossenschaft 1994 |
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Budget de la Confédération
1994 |
Botschaft: 04.10.1993
Ausgangslage
Der Voranschlag der Eidgenossenschaft für das Jahr 1994
sieht einen Ausgabenüberschuss im Finanzvoranschlag von 7'104 Millionen vor. Die Ausgaben
wachsen mit 8,9 Prozent stärker als die Wirtschaft (BIP: +3,5%). Die Staatsquote
(Ausgaben in % BIP) steigt auf 12,3 Prozent (1993: 11,7%). Die Einnahmenschätzungen
mussten unter das Niveau des Voranschlages 1993 (-1,3%) korrigiert werden. Der Voranschlag
der Erfolgsrechnung weist einen Aufwandüberschuss von 6'333 Millionen auf. Im selben
Umfang verringert sich das Vermögen des Bundes und erhöht sich der Fehlbetrag
(Überschuss der Passiven über die Aktiven) in seiner Bilanz. Die Schulden des Bundes
dürften sich von 55 Milliarden Ende 1992 auf gegen 75 Milliarden erhöhen. In
Rezessionszeiten darf die Finanzpolitik laut Botschaft die Wirkung der automatischen
Konjunkturstabilisatoren - Darlehen an die Arbeitslosenversicherung, geringere
Steuereingänge - nicht einfach durch Sparmassnahmen neutralisieren.
Die Finanzkommission des Ständerates setzte sich zum Ziel,
rund 700 Millionen Franken einzusparen; die Nationalratskommission ging noch weiter und
verlangte Einsparungen in der Höhe von 900 Millionen, was der Bundesrat jedoch nicht für
realistisch hielt. Er schlug daraufhin Kürzungen von 624 Millionen vor, korrigierte
jedoch gleichzeitig die Einnahmeprognosen um rund 570 Millionen Franken nach unten. Die
Reduktion des Teuerungsausgleichs des Bundespersonals mittels dringlichem Bundesbeschluss
sollte Einsparungen von rund 200 Millionen Franken erbringen (siehe separates Geschäft
93.089 im Kapitel 1).
Verhandlungen
SR |
30.11.-01.12.1993 |
AB 1993, 805, 857 |
NR |
06.-13.12.1993 |
AB 1993, 2212 |
SR |
14.12.1993 |
AB 1993, 1015 |
NR |
15.12.1993 |
AB 1993, 2378 |
SR |
15.12.1993 |
AB 1993, 1067 |
NR |
15.12.1993 |
AB 1993, 2400 |
Ein Rückweisungsantrag von Weber (U, ZH) wurde im Ständerat
mit 36 gegen 2 Stimmen abgelehnt. Besondere Beachtung fand in der Eintretensdebatte die
Idee von Cavelty (C, GR) einen Sparbeauftragten einzusetzen. In der ausführlichen
Detailberatung wurden bei zahlreichen Budget-Positionen Kürzungen vorgenommen: von den
Parlamentsdiensten über das Oberkriegskommissariat bis zum Bundesamt für Kommunikation.
Im Nationalrat bemerkte Kommissionssprecher Bonny
(R, BE), dass schon seit einigen Jahren das Stichwort "angespannte Finanzlage"
verwendet worden sei. Um so schwieriger sei es heute, nachdem eine gewisse Abstumpfung
stattgefunden habe, die Leute für die sehr harte Problematik der Bundesfinanzen zu
sensibilisieren. Wie im Ständerat wurden auch im Nationalrat Rückweisungsanträge
deutlich abgelehnt. In den meisten Fragen folgte das Plenum seiner Kommissionsmehrheit;
einige wenige Änderungen wurden beschlossen, wie beispielsweise eine Kürzung beim BUWAL
bei der Position "Öffentlichkeitsarbeit und Vollzugshilfen" oder eine
grosszügigere Haltung bei der Subventionierung der Käseverwertung.
Bei den bestehenden 27 Differenzen gab der Ständerat in 22
und der Nationalrat in den 5 übrig bleibenden Fällen nach. Das bereinigte Budget sah mit
42,583 Mia Franken einen Aufwandüberschuss von 6,97 Mia Franken vor. Im Vergleich zum
Vorjahresbudget stand der Ausgabenzuwachs von 7,2 Prozent einem Einnahmenrückgang von 2,8
Prozent gegenüber.
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
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