Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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7. Öffentliche Finanzen
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Voranschläge |
92.064 |
Voranschlag der
Eidgenossenschaft 1993 |
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Budget de la Confédération
1993 |
Botschaft: 28.09.1992
Ausgangslage
Der Voranschlag für das Jahr 1993 sieht einen
Ausgabenüberschuss im Finanzvorschlag von 2'474 Millionen vor. Die Ausgaben wachsen mit
6,9 Prozent stärker als die Einnahmen (+4,0%) und die Wirtschaft (BIP:+5,0%). Die
Staatsquote steigt auf elf Prozent (1992: 10,8%) und überschreitet damit deutlich den
Richtwert der zehn Prozent. Der Voranschlag der Erfolgsrechnung weist einen
Aufwandüberschuss von 3450 Millionen auf. Im selben Umfang verringert sich das Vermögen
des Bundes und erhöht sich der Fehlbetrag (Überschuss der Passiven über die Aktiven) in
seiner Bilanz.
Nachdem einerseits das Parlament die Erhöhung des Treibstoffzolls von 25 auf 20 Rappen
pro Liter herabgesetzt und dem Beschluss die Dringlichkeit abgesprochen hatte und
andererseits unvorhergesehene zusätzliche Ausgaben entstanden waren, musste der vom
Bundesrat genehmigte Entwurf zum Voranschlag 1993 revidiert werden. In der Finanzrechnung
wurde gemäss den überarbeiteten Zahlen ein Defizit von 4,31 Mia Franken erwartet. Das
Ausgabenwachstum lag neu bei 8,3% und der Einnahmenzuwachs nur noch 1,5%.
Verhandlungen
NR |
01.-03.12.1992 |
AB 1992, 2297 |
SR |
08.-09.12.1992 |
AB 1992, 1192 |
NR |
15.12.1992 |
AB 1992, 2547 |
SR |
15.12.1992 |
AB 1992, 1256 |
NR |
16.12.1992 |
AB 1992, 2584 |
SR |
16.12.1992 |
AB 1992, 1289 |
NR |
16.12.1992 |
AB 1992, 2633 |
SR |
17.12.1992 |
AB 1992, 1299 |
Das Parlament war mit der Tatsache konfrontiert, dass der
Voranschlag trotz der vom Parlament in der Herbstsession 1992 beschlossenen
Sanierungsmassnahmen und der daraus hervorgehenden Kürzungen einen alarmierenden
Fehlbetrag in Rekordhöhe aufweist. Der Nationalrat zeigte seinen Sparwillen und
kürzte das schon überarbeitete Budget noch um 625 Mio Franken. Der Ständerat war
weniger streng und beschloss in den Bereichen Landwirtschaft, Forschungsbeiträge und
Hilfsmassnahmen für osteuropäische Länder mildere Kürzungen. Von beiden Kammern wurde
eine besonderere Unterstützung des Nationalstrassenbaus bewilligt. Ein längeres
Seilziehen hatten die unterschiedlichen Kürzungsvorschläge betreffend das EMD zur Folge:
nachdem der Nationalrat auf Kürzungen in der Höhe von 150 Mio und der Ständerat auf
solchen von 100 Mio Franken beharrt hatten, wurde die von der Einigungskonferenz
vorgeschlagene Kompromisslösung von 125 Mio Franken akzepiert.
Nach Abschluss des Differenzbereinigungsverfahrens beliefen
sich die Einsparungen gegenüber dem überarbeiteten Budget des Bundesrates auf rund 475
Mio Franken, womit der Voranschlag 1993 mit einem Defizit von 3,085 Mia Franken rechnete.
Im Anschluss an die Budget-Debatte verabschiedeten die
beiden Räte je eine Motion ihrer Finanzkommission, in welchen der Bundesrat beauftragt
wird, den Bundesbeschluss über den Teuerungsausgleich an das Bundespersonal so
abzuändern, dass vom automatischen Teuerungsausgleich abgewichen werden kann.
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