Liebe ehemalige Ratspräsidentinnen und -Präsidenten, liebe Freundinnen und Freunde
Chers anciennes et anciens présidents, chers amies et amis,

In diesem Jahr verwandeln sich die Ratspräsidenten in Baumeister und ich frage mich angesichts des aktuellen Zustands des Bundeshauses gelegentlich, was meine Vorgänger diesem ehrwürdigen Baumwerk eigentlich so alles angetan haben. Vielleicht können wir im desolaten Zustand des Gebäudes ja das Resultat des Machtkampfs zwischen Regierung und Parlament sehen.
Woher kommt eigentlich der Hang der Medien und der Öffentlichkeit über das Bundeshaus zu sprechen und damit immer das Regierungsgebäude zu meinen? Kaum einmal wird nämlich das Parlamentsgebäude erwähnt, ausser gegenwärtig auf den gestylten Absperrwänden vor der Baustelle.

Liebe ehemalige Kolleginnen und Kollegen, ich frage mich gelegentlich, ob eigentlich die Mitglieder des Bundesrats vergessen haben, dass sie unter der Bundeskuppel unsere Gäste sind, dass sie unsere Fragen beantworten oder an unseren Kommissionsverhandlungen und Debatten teilnehmen.

Ich betone es in aller Feierlichkeit: Der Staat legitimiert sich zu allererst durch den Geist seiner Gesetze. Sie sind das Licht, das gegen die Dunkelheit und gegen den Rückschritt kämpft und dieser Geist der ins Land hinausleuchten soll, wird durch die drei Kuppeln auf unserem Parlamentsgebäude symbolisiert. Und wenn nun die Kuppeln wieder in ihren originalen Zustand zurückversetzt werden, die Nähte und Kanten wieder vergoldet werden, so geht es dabei nicht um Prunk und Protz, sondern darum, die Ausstrahlung und Bedeutung der gesetzgeberischen Tätigkeit symbolisch zu unterstreichen.

Die Vergoldung, inklusive der dafür notwendigen zwei, drei Kilo Gold, kostet etwa 300'000 Franken. Aber, wen überrascht’s, diese Ausgaben haben mehr Druckerschwärze fliessen lasse als die übrigen 83 Millionen die die Gesamtsanierung kostet.

Es ist nicht einfach mit der Symbolik der Kuppel zu argumentieren und zu erklären, dass sie nicht weniger und nicht mehr als die architektonische Realisierung der Quadratur des Zirkels ist, wenn man ihnen gleichzeitig die Bundesschuld von 120 Milliarden vorhält. Das sind Momente in denen ich gelegentlich an der Anerkennung der Bürger gegenüber den Bemühungen ihrer gewählten Vertreter etwas zweifle.

Bei dieser Renovation die ich als stellvertretender Baustellenchef verfolgen kann - höchste Baumeistern ist ja Christine Egerszegi als Nationalratspräsidentin – geht es um Entscheide die vom Parlament getragen werden und von der Öffentlichkeit verstanden werden müssen. Die Verbesserung der Akustik im Nationalratssaal ist eine davon. Nun, immer wieder heisst es ja, dass kaum jemand mehr auf die Ratsmitglieder hört. Was liegt also näher, als die Akustik zu verbessern?

Das Nein des Ständerats zur elektronischen Abstimmung ist da schon schwieriger erklärbar. Andererseits ist es natürlich einfacher die Hand wie seine Parteikollegen einfach zu heben, als die Fragestellung des Ratspräsidenten zu verstehen und richtig zu interpretieren. So werden auch die Probleme der politischen Farbenblindheit umgangen, wenn beispielsweise der grüne Knopf für einen Vorschlag aus dem roten Lager gedrückt werden sollte…

Tout en restant dans une perspective chromatique, j’aimerais ici rendre un vibrant hommage à John Clerc, au service du Parlement durant 34 ans, dont 15 en tant que secrétaire général adjoint. M. Clerc a hissé bien haut les couleurs des présidents des Chambres et celles du législatif helvétique. Avec sa flamboyance et ses relations dans le monde entier, John Clerc n’a jamais rien eu d’une éminence grise. Chacun de vous a pu bénéficier de sa verve colorée et apprécier la large palette de son génie oratoire.
John Clerc figurera en bonne place dans l’album de nos souvenirs à tous. Il nous laisse heureusement ses discours, exemplaires. Je le remercie ici en votre nom et je lui souhaite une retraite heureuse.

Je l’invite ainsi que vous tous, chers anciens collègues, à venir inaugurer le tunnel de base du Lötschberg, le 15 juin prochain. Il ne s’agit que de 34,6 km de galerie mais ils ont suscité des débats fleuve au Parlement et fait transpirer plus d’un président. Le Valais se rapprochera du reste de la Suisse, et en particulier de la Suisse alémanique et croyez moi, le jeu en valait la chandelle.