​Die Kommission ist einstimmig auf die beiden Vorlagen eingetreten, die der Bundesrat im Juni mit der Botschaft Präimplantationsdiagnostik (PID). Änderung BV und Fortpflanzungsmedizingesetz (FmedG) (13.051) vorgelegt hatte.
Wie bereits in der Kommission des Ständerates wurde die Frage des Chromosomenscreenings kontrovers diskutiert. Mit 16 zu 4 Stimmen bei 5 Enthaltungen wurde der Antrag angenommen, dies zuzulassen. Die Frage der sogenannten Retterbabys (HLA-Typisierung) wurde auf die nächste Sitzung verschoben.

​Die Grundanliegen der Vorlage, die auf eine Motion der WBK-N zurückgeht (04.3439), sind die Aufhebung des PID-Verbotes und damit verbunden die dafür notwendige Änderung von Artikel 119 der Bundesverfassung über die Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich.

Zum Auftakt ihrer Beratungen hat die Kommission Anhörungen mit betroffenen Kreisen geführt. Nach intensiver Vorarbeit der WBK-S hatte der Ständerat in der Frühjahrssession alle substantiellen Anträge seiner Kommission abgelehnt und die Fassung des Bundesrates beibehalten. Es ist daher wenig erstaunlich, dass nun dieselben Anliegen in der WBK-N wieder eingebracht wurden.

An der heutigen Sitzung wurde als einziges der grossen Themen das Chromosomenscreening diskutiert. Im Gegensatz zum Bundesrat und zum Ständerat möchte die WBK-N, dass alle in vitro gezeugten Embryonen auf chromosomale Störungen getestet werden können. Ebenfalls zur Debatte stand die Aufhebung der Altersgrenze, bis wann eine Erbkrankheit mutmasslich ausbrechen muss, um beim Embryo in vitro als Ausschlusskriterium gesucht werden zu dürfen. Der Antrag wurde mit 3 zu 16 Stimmen bei 4 Enthaltungen abgelehnt.

Ausstehend sind damit die Beschlüsse zu den Fragen der HLA-Typisierung und der Obergrenze der Anzahl zu entwickelnder Embryonen. Die Kommission wird die Diskussion an ihrer Maisitzung fortsetzen und die Vorlage im Sommer dem Plenum vorlegen.

Die Kommission tagte am 27. März 2014 unter dem Vorsitz von Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE) und im Beisein von Bundesrat Berset in Bern.

Bern, 27. März 2014 Parlamentsdienste