Zum zweiten Mal trafen sich anlässlich des Internationalen Tags der Frau auf Einladung von Nationalratspräsidentin Maja Riniker (FDP/AG) rund 390 Frauen aus allen Regionen der Schweiz in Bern im Bundeshaus. Diesmal stand das Thema «Frauen und Sicherheit» im Zentrum. Ein hochaktuelles Thema, welches aus verschiedenen Blickwinkeln angegangen wurde. Zum Abschluss weihte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu Ehren der ersten Bundesrätin Elisabeth Kopp eine Plakette im Nationalratssaal ein.

«Gerade Frauen und Kinder leiden als erste und am stärksten, wenn die Sicherheit nicht mehr gegeben ist», sagte Maja Riniker in ihrer Eröffnungsrede. «Heute liegen die Verantwortung für sicherheitspolitische Anliegen, die Umsetzung entsprechender Strategien oder das Ausarbeiten von Friedensplänen hauptsächlich in Männerhand. Doch nur gemeinsam werden wir es schaffen, diese grossen Herausforderungen zu meistern» betonte die Nationalratspräsidentin. Frauen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit. Im Rahmen dieser Veranstaltung beleuchteten 20 Expertinnen verschiedene Ansätze, wie die Sicherheit als Grundvoraussetzung für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben verbessert werden kann.

Am Vormittag sprachen Pascale Baeriswyl, Botschafterin und Chefin der Ständigen Mission der Schweiz bei der UNO, Karin Kayser-Frutschi, Regierungsrätin und Co-Präsidentin der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren, Major Nadja Schatzmann, UN-Militärbeobachterin im Nahen Osten und Sepideh Karimi, Free Iran Switzerland. Sie thematisierten die aktuelle Weltlage, deren Herausforderungen und den Beitrag der Schweiz für mehr Sicherheit. Frauen sind für eine erfolgreiche Sicherheitspolitik relevant.

Am Nachmittag wurde in zehn Ateliers die Vielschichtigkeit des Themas «Frauen und Sicherheit» beleuchtet:

  • Frauen in der militärischen Friedensförderung, mit Mahide Aslan, FiAD, Nadja Schatzmann, UNTSO und Lara Droz, SWISSINT
  • “JerusalemS, une fresque pour la paix”, mit Carole Fumeaux, Sandra Modiano, Maude Bittar und Balbine Burland, Licra-Genève
  • Was sind Friedensprozesse? Mit Deborah Schibler und Larissa Lee, FriedensFrauen Weltweit
  • Safe (urban) space, mit Ariane Widmer, Architektin-Stadtplanerin, Amalia Bonsack, Architektin-Stadtplanerin und Ella Pham, Film Managerin
  • Anti-Feminismus / Genderismus und die innen- und aussenpolitischen Gefahren die er bringt, mit Dr.in Leandra Bias, Universität Bern
  • Häusliche Gewalt und Opferschutz: Unterstützungsangebote, Präventionsstrategien, Rechtslage mit Stéphanie Lachat, Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
  • Was hat Vorsorge mit Sicherheit zu tun? Mit Karin Holenstein, Swiss Life, und Kathrin Bertschy, Alliance f
  • Sexualisierte Gewalt, mit Nicole Fernandez-Vogt, Kantonspolizei Bern
  • Stop Hate Speech. Strategien, um Sicherheit im Netz zu erhöhen, mit Sophie Achermann und Morgane Bonvallat, Public Discourse Foundation
  • Frauen in der Polizei, mit Eva Wildi-Cortès, Direktorin Fedpol

Frauen sichtbar machen

Der internationale Tag der Frau hat zum Ziel, Frauen überall auf der Welt sichtbar zu machen. Dies hat Nationalratspräsidentin Maja Riniker zum Anlass genommen, die 77 Nationalrätinnen und 16 Ständerätinnen auf einer Fotocollage während ihrem Präsidialjahr in der Wandelhalle zu präsentieren.

Zum Abschluss sprach Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter zu den Frauen. Sie betonte die Relevanz der an den Workshops diskutierten Themen – gerade in Zeiten grosser Unsicherheiten. Dass Frauen in der Sicherheitspolitik relevante Akteurinnen seien, Verantwortung übernähmen und mitgestalteten, sei nicht zuletzt Frauen vor uns zu verdanken, die sich für die Rechte der Frauen engagiert hätten. Als eine dieser Pionierinnen würdigte sie Elisabeth Kopp. Zu Ehren der ersten Bundesrätin weihte sie eine Plakette im Nationalratssaal ein.