Die Hauptthemen der Konferenz, welche in den drei ständigen Kommissionen der IPU behandelt wurden, waren
- die Versöhnung in internationalen Konfliktsituationen - wie kann man Konfliktregionen stabilisieren und beim Wiederaufbau helfen;
- die Schaffung von gerechte Rahmenbedingungen für den Welthandel, insbesondere die Probleme beim Handel mit Agrarprodukten und beim Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten, sowie die
- Verstärkung der parlamentarischen Demokratie zum Schutz der Menschenrechte, die Versöhnung zwischen den Völkern und die Partnerschaft zwischen den Nationen.
Neben diesen im Voraus bestimmten Themen befasste sich die Konferenz unter dem Punkt Dringlichkeitsthema" mit der Problematik um den Bau einer Grenzmauer in Palästina.
Weiter findet im Rahmen der Konferenz jeweils auch eine Generaldebatte statt, welche am Nachmittag des 22. April von Ständerat Peter Bieri, Präsident der Schweizer Delegation, präsidiert wurde.
Die Schweiz hatte sodann für die nächste Konferenz der IPU den Themenvorschlag: Was können Parlamente zur Erhaltung der Biodiversität beitragen" eingebracht. Dieser Schweizer Vorschlag wurde von der Versammlung gutgeheissen und wird damit zu einem der drei Hauptthemen der nächsten IPU Konferenz Ende September 2004 in Genf. Nationalrat Paul Günter wurde von der zuständigen Kommission als Rapporteur für dieses Thema bestimmt.
Schliesslich wurde Nationalrätin Doris Stump als Mitglied der Koordinationsgruppe der Parlamentarierinnen gewählt.
Die IPU wurde 1889 als ein Kontaktgremium von Parlamenten aller souveränen Staaten gegründet. Sie entwickelte sich von einer zunächst kleinen Vereinigung zur globalen Organisation nationaler Parlamente mit ca. 145 Mitgliedstaaten. Sie setzt sich insbesondere für die friedliche Verständigung in Konfliktsituationen ein, für den Schutz der Menschenrechte und für eine Stärkung der demokratischen Institutionen.
Die Schweiz ist seit 1890 Mitglied der Organisation und spielte bei ihrer Entwicklung von allem Anfang an eine wesentliche Rolle und war bereits im Jahre 1892 Gastgeberin der 4. IPU Konferenz in Bern.
Die engen Beziehungen der Schweiz zur IPU kommen auch darin zum Ausdruck, dass das Generalsekretariat der IPU in Genf angesiedelt ist.
Zusammensetzung der Schweizer Delegation:
- Ständerat Peter Bieri, Präsident der Delegation, CVP, Zug
- Nationalrätin Brigitta Gadient, Vizepräsidentin der Delegation, SVP, Graubünden
- Ständeratspräsident Präsident Fritz Schiesser, FDP, Glarus
- Ständerat Hermann Bürgi, SVP, Thurgau
- Paul Günter, Nationalrat, SP, Bern
- Nationalrätin Doris Stump, SP, Aargau
- Nationalrat Felix Walker, CVP, St. Gallen
Bern,
26.04.2004 Parlamentsdienste