Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti und ihre Delegation nehmen am Sonntag, 7. April 2019, in Gisozi an der Gedenkfeier zum 25. Jahrestag des Völkermordes von 1994 teil, bei dem mehr als 800’000 Menschen getötet wurden. Anschliessend findet in Kigali ein «Marche du Souvenir» und eine «Soirée de la Mémoire» statt. Die Staatssekretärin des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, Pascale Baeriswyl, wird ebenfalls an diesem Gedenktag teilnehmen.
Am Rande der Gedenkfeier sind Gespräche mit der Präsidentin der ruandischen Nationalversammlung, Mukabalisa Donatille, einigen Mitgliedern von parlamentarischen Kommissionen, Gesundheitsministerin Diane Gashumba und dem Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit, Richard Sezibera, geplant.
Der offizielle Besuch bietet ausserdem Gelegenheit, einige Projekte, an denen die Schweiz im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit beteiligt ist, näher kennenzulernen.
Mit Hilfe eines koordinierten Einsatzes ihrer drei aussenpolitischen Instrumente – Entwicklungszusammenarbeit, Förderung des Friedens und der Menschenrechte sowie humanitäre Hilfe – möchte die Schweiz die komplexen Herausforderungen in dieser Region so effizient wie möglich angehen. Die Schwerpunktbereiche der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in der Region der Grossen Seen (zu der auch Burundi und die Demokratische Republik Kongo gehören) sind die Unterstützung des öffentlichen Gesundheitssystems, die Sicherstellung einer grundlegenden Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die Berufsbildung und die Diversifizierung der Arbeitsplätze. In diesen Bereichen wird sich die Schweiz künftig noch stärker engagieren. Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda standen lange Zeit im Zeichen der Entwicklungszusammenarbeit, doch nun sind beide Länder bereit, die Beziehungen zu intensivieren und auf andere Bereiche auszudehnen.
Vom 10. bis 12. April weilt die Delegation dann in Mosambik, das vor Kurzem vom Wirbelsturm Idai heimgesucht wurde. Dieser offizielle Besuch ist ein Zeichen dafür, dass die Schweiz in diesem schwierigen Moment an der Seite der mosambikanischen Bevölkerung steht. Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti wird vom Präsidenten der Republik Mosambik, Felipe Jacinto Nyusi, sowie von der Präsidentin der Versammlung der Republik, Verónica Nataniel Macamo Ndlovo, und einigen mosambikanischen Parlamentsmitgliedern empfangen. Zudem ist ein Treffen mit Gesundheitsministerin Nazira Valy Abdula und dem Gouverneur der Provinz Nampula, Victor Borges, geplant. Ferner stehen Besuche von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit auf dem Programm.
Mosambik ist eines der Schwerpunktländer der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Diese konzentriert sich auf drei Hauptbereiche: wirtschaftliche Entwicklung, Gesundheit und lokale Gouvernanz. Auf lokaler Ebene fördert die Schweiz verschiedene Projekte, vor allem in den drei nördlichen Provinzen Cabo Delgado, Niassa und Nampula, und auf nationaler Ebene unterstützt sie die Regierung dabei, in verschiedenen Sektoren institutionelle Reformen umzusetzen. Eines ihrer Hauptanliegen der letzten Jahre war es, Mosambik dabei zu helfen, den Folgen des Bürgerkriegs von 1976 bis 1992 beizukommen.
Die Delegation, welche Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti nach Ruanda und Mosambik begleitet, setzt sich zusammen aus der Vizepräsidentin des Nationalrates, Nationalrätin Isabelle Moret (FDP, VD), den Nationalrätinnen Isabelle Chevalley (GLP, VD) und Rosmarie Quadranti (BDP, ZH), den Nationalräten Thomas Aeschi (SVP, ZG), Leo Müller (CVP, LU) und Manuel Tornare (SP, GE) sowie Botschafter Claudio Fischer, Bereichsleiter Internationales & Mehrsprachigkeit.