Nachdem die Schweiz ab 2014 nicht mehr als vollassoziiertes Mitglied am Programm Erasmus+ teilnehmen konnte, setzte der Bundesrat eine ursprünglich bis 2017 dauernde Übergangslösung ein, während welcher die Schweiz als Drittstaat teilnimmt. Die Kommission unterstützt den Vorschlag des Bundesrates, die Übergangslösung bis 2020 weiterzuführen. Einstimmig spricht sie sich für den entsprechenden Kredit von 114.5 Millionen Franken aus (17.031 s Förderung der internationalen Mobilität in der Bildung in den Jahren 2018-2020). Die Mehrheit ist der Ansicht, dass damit für die Betroffenen zumindest eine gewisse Rechts- und Planungssicherheit geschaffen werden kann, ohne dass erheblich mehr finanzielle Mittel als ursprünglich veranschlagt benötigt würden. Gleichzeitig betont die Kommission, dass dies nur im Sinne einer Übergangslösung geschehen soll, da diese reduzierte Form der Teilnahme längerfristig für die Bildungsinstitutionen, die Wissenschaft, die betroffenen Jugendlichen und nicht zuletzt auch für die Wirtschaft etliche Nachteile bringen würde. Für die Periode ab 2021 soll deshalb wieder eine Vollassoziierung am Erasmus+-Programm angestrebt werden. In diesem Zusammenhang stimmte die Kommission mit 7 zu 2 Stimmen und 1 Enthaltung für die Einreichung einer Kommissionsmotion, mit der der Bundesrat dazu verpflichtet werden soll, die Verhandlungen zu einer Schweizer Vollassoziierung an Erasmus+ ab 2021 schnellstmöglich aufzunehmen (17.3630 s Mo. Vollassoziierung an Erasmus+ ab 2021).
93.8 Millionen des Gesamtkredits sollen direkt in internationale Mobilitäts- und Kooperationsaktivitäten fliessen, weitere 9.6 Millionen in Begleitmassnahmen. Zusätzlich soll die von Bund und Kantonen getragene Agentur «Movetia» mit der Erfüllung der anfallenden Aufgaben betraut werden und dafür 11.1 Millionen erhalten.
Im Vorfeld hatte die Kommission Anhörungen mit verschiedenen betroffenen Kreisen durchgeführt. Hierbei wurden Vertreterinnen und Vertreter der EDK, von swissuniversities, des ETH-Rates, der Agentur „Movetia", der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände sowie des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften angehört.
Die Kommission hat sich zudem mit der neuen Präsidentin der Erziehungsdirektoren-konferenz (EDK), Frau Regierungsrätin Silvia Steiner (ZH, CVP), sowie mit der neuen Generalsekretärin, Susanne Hardmeier, über die bildungspolitischen Prioritäten der EDK sowie über die aktuellen Herausforderungen ausgetauscht.
Die Kommission hat am 28. August 2017 unter dem Vorsitz von Ständerätin Brigitte Häberli-Koller (CVP, TG) und teilweise im Beisein des Bundesrates Johann N. Schneider-Ammann in Bern getagt.