Mit 175 zu einer Stimme und sechs Enthaltungen sprach sich der Nationalrat am Montag für die Motion seiner Bildungskommission aus. Hintergrund ist die einst geplante Bewerbung für die Austragung der World Skills 2021 in Basel. Schliesslich verzichteten die Trägerstiftung, der Bund und der Kanton Basel-Stadt wegen der Kosten darauf.
Auf Basis früherer Austragungen hatte das Schweizer Bewerbungskomitee ein Budget von 80 Millionen Franken errechnet. Davon hätte die öffentliche Hand rund die Hälfte tragen sollen; auf Basel-Stadt wären zehn Millionen und auf den Bund 30 Millionen entfallen.
Die Kommission sei über diesen Entscheid sehr verärgert gewesen, gestand Martina Munz (SP/SH) im Namen der Kommission. Während der Bundesrat 30 Millionen Franken als zu viel erachte, spreche er gleichzeitig knapp eine Milliarde Franken für die Durchführung der Olympischen Winterspiele 2026.
Nach dem Scheitern will die Kommission den Bundesrat daher beauftragen, eine Kandidatur der World Skills 2023 zu erarbeiten und die regelmässige Teilnahme an dem Wettkampf zu ermöglichen. Dies stärke in der Öffentlichkeit den gesellschaftlichen und ökonomischen Wert der Berufsbildung, ist die Kommission überzeugt.
Bundesrat sieht nur begrenzten Nutzen
Dem widerspricht der Bundesrat. Aus seiner Sicht vermag der Anlass nur begrenzt zur einer nachhaltigen Stärkung des Schweizer Berufsbildungssystems beitragen. Eine solche Kandidatur sei zudem mit erheblichen finanziellen Ausgaben verbunden, erklärte Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann im Rat.
Der Bundesrat rechtfertigte den Entscheid, auf die Austragung in Basel im Jahr 2021 zu verzichten. Die Investitionen in Höhe von 80 Millionen Franken hätten in keinem günstigen Verhältnis zum möglichen Ertrag gestanden.
An der diesjährigen Berufsweltmeisterschaft in Abu Dhabi holte die Schweizer Delegation zwanzig Medaillen, davon elf goldene - so viele wie noch nie. Damit belegten die Schweizer in der Nationenwertung hinter China den zweiten Platz. Insgesamt waren 38 junge Berufsleute an die Weltmeisterschaft gereist. Sie massen sich mit rund 1300 Teilnehmern aus 58 Ländern.