(sda) Eine für (morgen) Donnerstag angekündigte Aktion von Klimaaktivisten vor dem Bundeshaus hat am Vorabend die Gemüter im Nationalrat erregt. Eine Mehrheit forderte das Ratspräsidium auf, bei Kanton und Stadt Bern vorstellig zu werden.

Die Bewegung "Extinction Rébellion" (Rebellion gegen die Auslöschung) hatte in den vergangenen Wochen unter anderem in der Westschweiz für Aufregung gesorgt. Rund 300 Aktivisten blockierten Mitte April in Lausanne mit einem Picknick auf der Grand-Pont-Brücke während einer Stunde den motorisierten Verkehr. Ähnliche Aktionen gab es bereits in zahlreichen Städten Europas.

Nun rufen die Aktivisten zu einer weiteren nicht bewilligten Aktion gegen die Umweltzerstörung auf. Am Donnerstagvormittag soll vor dem Haupteingang des Bundeshauses Kunstblut vergossen werden, danach planen die Beteiligten, sich auf die Strasse zu legen.

Die Kantonspolizei Bern empfiehlt den Parlamentariern während dieser Zeit deshalb, das Bundeshaus über die Nebeneingänge zu betreten. Diese "Präventivmassnahme", wie sie Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) nannte, stiess vielen Nationalräten sauer auf.

Dass der Zugang zum Haupteingang nicht gewährt sei, sei "nicht akzeptabel", sagte Thomas Aeschi (SVP/ZG). Das Ratspräsidium solle den verantwortlichen Stellen der Stadt und des Kantons Bern mitteilen, dass man sich nicht von Aktivisten erpressen lassen dürfe.

Die grosse Kammer nahm einen entsprechenden Ordnungsantrag deutlich mit 119 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung an. Die Fraktionen von SP und Grünen stimmten nicht ab.