(sda) Junge Erwachsene sollen nicht dafür geradestehen müssen, dass ihre Eltern die Krankenkassenprämien nicht bezahlten, als sie noch Kinder waren. Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat zwei Motionen mit diesem Anliegen angenommen.

Eine davon stammt aus dem Jahr 2017. Damals war der Bundesrat noch skeptisch. Er machte unter anderem Umsetzungsprobleme geltend und beantragte Ablehnung. Inzwischen sind die unbezahlten Prämien stark gestiegen, wie Gesundheitsminister Alain Berset im Rat festhielt. Beliefen sich die Ausstände 2016 auf rund 305 Millionen Franken, waren es 2018 schon 385 Millionen Franken.

Eine Motion mit der gleichen Stossrichtung von 2018 will der Bundesrat nun annehmen. Er geht davon aus, dass die unbezahlten Prämien weiter ansteigen. Im Gesetz soll verankert werden, dass die Eltern Schuldner der Prämien des Kindes bleiben, wenn das Kind volljährig wird und die Unterhaltspflicht endet. Das soll verhindern, dass das volljährig gewordene Kind mit einer Hypothek ins Erwachsenenleben startet.