(sda) Der Bund soll das wegen Geldmangels von der Schliessung bedrohte Gosteli-Achiv in Bern in den nächsten vier Jahren mit insgesamt 4 Millionen Franken unterstützen. Das verlangt der Nationalrat mit einer Motion.

Verfasst hat den Vorstoss die Bildungskommission (WBK) der grossen Kammer. Der Nationalrat unterstützte ihn am Donnerstag mit 100 zu 50 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Die Nein-Stimmen kamen vorwiegend aus der Fraktion der SVP, aber auch aus der FDP- und der Mitte-Fraktion.

Die Motion verlangt, dass der Bund in der BFI-Botschaft für den Zeitraum 2021 bis 2024 den Unterhalt und die Weiterentwicklung des Archivs mit 4 Millionen Franken unterstützt. Nun entscheidet der Ständerat. Dessen Bildungskommission beantragt ebenfalls 4 Millionen Franken aus dem BFI-Topf für die Stiftung.

Das Vermögen der von der 2017 verstorbenen Marthe Gosteli gegründeten Stiftung sei Ende 2021 aufgebraucht, schreibt die WBK. Überdies verlangt eine von 11'000 Personen unterzeichnete Petition den Erhalt des Gosteli-Archivs.

Der Bundesrat wies die Motion ab und verwies auf die laufende Prüfung der Gesuche für die Finanzierungsperiode bis 2024. Das Gesuch der Gosteli-Stiftung sei im Juni 2019 eingegangen.

Seit 1982 archiviert die Gosteli-Stiftung bedeutende Quellen zur Frauengeschichte: Sie sammelt Archivalien von Frauenorganisationen, Frauenverbänden und einzelnen Frauen, die die Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur, Gesellschaft und Familie in der Schweiz wesentlich geprägt haben. Bis heute umfasst das Archiv über 400 Bestände.