(sda) Der Nationalrat will das Potenzial der Komplementärmedizin vermehrt nutzen, um die Gefahr von Antibiotikaresistenzen zu lindern. Er hat eine entsprechende Motion von Edith Graf-Litscher (SP/TH) am Montag knapp angenommen. Der Vorstoss geht nun an den Ständerat.

Stimmt auch die kleine Kammer der Motion zu, muss der Bundesrat Forschungsprojekte fördern, die untersuchen, welchen Beitrag Behandlungstherapien aus der Komplementärmedizin zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen leisten können. Die Erkenntnisse daraus soll der Bundesrat anschliessend in Informationskampagnen, den Richtlinien und der Ausbildung berücksichtigen.

Untersuchungen zeigten, dass Ärztinnen und Ärzte mit einer komplementärmedizinischen Weiterbildung deutlich weniger Antibiotika als ihre konventionell tätigen Kolleginnen und Kollegen verschreiben, argumentierte die Motionärin. Dieses Potenzial gelte es zu nutzen.

Der Bundesrat empfiehlt den Vorstoss zur Ablehnung. Es liefen bereits verschiedene Projekte, die dem Anliegen der Motionärin nahekämen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. Trotzdem stimmte die grosse Kammer mit 91 zu 88 Stimmen bei 9 Enthaltungen knapp für den Vorstoss.