(sda) Wer eine Berufsmaturität besitzt, soll künftig prüfungsfrei an Pädagogischen Hochschulen studieren können. Das will der Nationalrat. Er hat am Donnerstag eine entsprechende Motion seiner Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) angenommen.

Die Kommission fordert, das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz in diese Richtung zu ändern. Es gelte, mit dieser Massnahme den Lehrerinnen- und Lehrermangel zu bekämpfen. Für den Zugang zu einer Pädagogischen Hochschule (PH) braucht es heute nach Angaben der Kommission grundsätzlich eine gymnasiale Maturität. Die Motion geht nun an den Ständerat.

Der Nationalrat hat der Landesregierung auch den Auftrag gegeben zu prüfen, ob eine neue Berufsmaturitätsausrichtung "Pädagogik" geschaffen werden sollte. Im Rat war ein entsprechendes Postulat der WBK-N unbestritten. Der Bundesrat soll diese Prüfung im Rahmen einer allgemeinen Analyse der PH-Zulassungsbedingungen für Berufsmaturandinnen und -maturanden vornehmen.

In einem Bericht muss zudem der Bundesrat aufzeigen, aus welchen Gründen Lehrpersonen den Beruf verlassen und welche Gründe Lehrpersonen im Beruf halten. Auch die positiven und negativen Auswirkungen von nationalen Schulreformen auf Schülerinnen und Schüler hat die Landesregierung zu evaluieren und die zusätzliche Belastung für Lehrpersonen zu überprüfen.

Zwei weiteren Postulaten der WBK-N mit diesen Forderungen stimmte der Rat zu. Die Kommission findet gemäss einer Mitteilung vom vergangenen Herbst, es fehle an Daten zu den Gründen des Lehrermangels.