Vom 20. bis 21. Juli 2018 fand in Luxemburg das dritte jährliche Treffen der Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten der deutschsprachigen Länder statt. Auf Einladung des Präsidenten der Abgeordnetenkammer des Grossherzogtums Luxemburg, Mars Di Bartolomeo, nahmen nebst Nationalratspräsident Dominique de Buman (CVP, FR) auch der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble, die Zweite Präsidentin des Nationalrates der Republik Österreich, Doris Bures, sowie der Präsident des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Alexander Miesen, an der Konferenz teil.

Die Digitalisierung als Chance und Herausforderung für Parlamente und Demokratien stand im Mittelpunkt der Konferenz. Im Rahmen des zweitägigen Treffens tauschten sich die Parlamentsvorsitzenden über ihre Projekte und Erfahrungen aus. Sie unterstrichen dabei das Potenzial digitaler Technologien, wenn es darum geht, demokratische Prozesse transparenter zu gestalten und die Bevölkerung stärker in Entscheidungen einzubeziehen. Auch die Gefahren der Digitalisierung wurden unter die Lupe genommen. Diskutiert wurde unter anderem über die «Notwendigkeit einer adäquaten Internetversorgung», die «Gefahr von Manipulation» und die «Überbeteiligung von Interessensgruppen und Lobbys».

Neben den Diskussionen über Digitalisierung stand auch ein Besuch bei Europas erstem Satellitenbetreiberunternehmen (Société Européenne des Satellites, SES) im luxemburgischen Betzdorf auf dem Programm.

Die Konferenz der Parlamentsvorsitzenden deutschsprachiger Länder ist eine Plattform, die den interparlamentarischen Austausch fördert und zur Stärkung der Beziehungen zwischen den teilnehmenden Ländern beiträgt. Sie wurde vor drei Jahren vom ehemaligen Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert ins Leben gerufen. Dieser wohnte der Konferenz in Luxemburg als Ehrengast bei. Jürg Stahl (SVP, ZH) und die Stadt Winterthur übernahmen beim letztjährigen Treffen zum Thema «Chancen und Herausforderungen des Strukturwandels» die Gastgeberrolle.