(sda) Der Bundesrat soll einen Bericht zu Auswirkungen von Grossraubtieren auf die Landwirtschaft vorlegen. Das fordert der Ständerat. Er hat am Mittwoch oppositionslos ein Postulat seiner Umweltkommission angenommen, im Einverständnis mit der Regierung.

Im Bericht soll der Bundesrat die Folgen der Ausbreitung von Grossraubtieren auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Berggebietes darlegen. Dabei sollen auch andere Ursachen des Strukturwandels thematisiert werden. Weiter soll der Bundesrat aufzeigen, wie sich die Veränderungen auf die Landschaft, den Tourismus und die Biodiversität auswirken.

Grossraubtiere rissen jährlich 275 Stück Vieh, gab Werner Luginbühl (BDP/BE) im Namen der Kommission zu bedenken. Umweltministerin Doris erinnerte daran, dass etwa 4000 bis 6000 Tiere aus anderen Gründen sterben.

Abgelehnt hat der Rat eine Motion von Erich von Siebenthal (SVP/BE) mit derselben Stossrichtung. Dieser wollte den Bundesrat beauftragen, die Folgen der Ausbreitung von Grossraubtieren in der Schweiz auf die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu dokumentieren. Dazu sollte das Jagdgesetz ergänzt werden.

Der Bundesrat schrieb in seiner Antwort auf den Vorstoss, dass bestimmte Weideflächen nicht mehr genutzt würden, habe verschiedene Ursachen. Meist wäre es unmöglich, sie einem einzelnen Faktor zuzuordnen. Er warnte auch vor administrativem Aufwand. Weiter erinnerte der Bundesrat an die Bundesbeiträge für Herdenschutzmassnahmen und die Entschädigung für Nutztierverluste.

Im Parlament ist derzeit die Revision des Jagdgesetzes hängig. Mit dieser sollen die Regeln für die Jagd auf Wölfe gelockert werden.