(sda) Die Räte haben sich nach drei Beratungsrunden nicht gefunden in der Frage, ob auch Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, von höheren Steuerabzügen profitieren sollen. Damit geht das Geschäft in die Einigungskonferenz. Diese tagt am Donnerstagmittag.

Mit 23 zu 20 Stimmen bei 2 Enthaltungen hielt die kleine Kammer am Vormittag an ihrem früheren Entscheid fest und bestand auf der Differenz zur grossen Kammer. Erneut setzte sich eine SP/FDP-Allianz durch.

Anders im Nationalrat. Dieser hatte am Mittwoch zum dritten Mal auf dem höheren Steuerabzug beharrt - wegen des Umschwenkens der Mehrheit der FDP-Fraktion deutlicher als zuvor. Konkret will die grosse Kammer den allgemeinen Kinderabzug bei der Bundessteuer von heute 6500 auf 10'000 Franken erhöhen.

Finanzminister Ueli Maurer plädiert weiterhin dafür, den Abzug nicht zu erhöhen. Die Vorlage sei dazu da, den Fachkräftemangel zu beheben. Ein höherer Kinderabzug bedeute für Bund und Kantone Mindereinnahmen in Höhe von 350 Millionen Franken - und dies ohne vorherige Konsultation.

Die zur Diskussion stehende Vorlage trägt den Titel "Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungskosten". Von Anfang an einig waren sich National- und Ständerat darüber, dass Eltern für diese Betreuung künftig höhere Steuerabzüge machen können. Bei der direkten Bundessteuer sollen es statt 10'100 Franken bis zu 25'000 Franken sein. Die Summe entspricht in etwa den Kosten für einen nichtsubventionierten Krippenplatz für fünf Tage pro Woche.