Ehb bedeutet neu Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung. An dieser lassen sich Berufsbildungsverantwortliche aus- und weiterbilden. Zudem befasst sie sich mit der Zukunft von Berufen und der Berufsbildungsforschung. Es handle sich um das Kompetenzzentrum der schweizerischen Berufsbildung, sagte Kommissionssprecher Simon Stadler (CVP/UR).
Bedenken, dass es mit der Umwandlung in eine Hochschule zu einer "Verakademisierung" kommen könnte, sind nach seinen Angaben nicht angebracht. An der Praxisorientierung werde sich nichts ändern, sagte Stadler. Es werde keinen Elfenbeinturm geben, versicherte auch Bildungsminister Guy Parmelin. Er erinnerte daran, dass Lehrerinnen und Lehrer heute grundsätzlich an Hochschulen ausgebildet würden.
Keine neuen Aufgaben
Die Vorlage dient dazu, die Organisationsbestimmungen mit dem Legalitätsprinzip und den Corporate-Governance-Standards des Bundes in Einklang zu bringen. So werden etwa Grundzüge von Organisation und Verfahren, Aufgaben und die Grundlagen für Zulassung, Datenbearbeitung oder Disziplinarmassnahmen im Gesetz verankert. Heute finden sich die meisten Regeln in einer Verordnung.
An den Aufgaben der EHB und an der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen ändert sich nichts. Weil sie unter den Geltungsbereich des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes fällt, hat sie sich bis Ende 2022 zu akkreditieren. Dafür musste die Stellung der EHB innerhalb der schweizerischen Hochschullandschaft geklärt werden, insbesondere der Hochschultypus und die Aufgabenteilung mit anderen Institutionen.
Der Ständerat hatte im Gesetz ergänzt, dass die Zusammenarbeit mit den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt institutionalisiert wird. Der Nationalrat stimmte dem stillschweigend zu. In der Gesamtabstimmung nahm er das EHB-Gesetz oppositionslos an. Dieses ist bereit für die Schlussabstimmung.