Jean-Luc Addor (SVP/VS) hatte mit dem Verfassungsartikel den Schulen ein Instrument in die Hand geben wollen gegen "bestimmte parallelgesellschaftliche Erscheinungsformen". Solche breiteten sich in der Gesellschaft aus und verhinderten die Integration.
Addor formulierte seinen Antrag als "generelles Kopfbedeckungsverbot" und meinte mit Kopfbedeckungen unter anderem den Hijab von Muslimas, aber beispielsweise auch Kapuzenpullover oder "viertelgedrehte Schirmmützen".
Die Mehrheit der Staatspolitischen Kommission (SPK-N) sah indes das islamische Kopftuch im Zentrum des Vorstosses. Dieser greife unverhältnismässig in die Religionsfreiheit ein, argumentierte im Namen der Kommission Irène Kälin (Grüne/AG).
In den Augen der Mehrheit ist es Sache der Schulbehörden, für einen reibungslosen Schulbetrieb zu sorgen. Die Minderheit hätte der Initiative Folge geben wollen.
Mit dem Nein des Nationalrates ist die Initiative vom Tisch.