(sda) Der Nationalrat will die Bedürfnisse der Wirtschaft und der einheimischen Arbeitnehmenden in der Aus- und Weiterbildung besser aufeinander abstimmen. Er hat den Bundesrat am Dienstag beauftragt, dazu Massnahmen vorzuschlagen.

Mit 118 zu 57 Stimmen bei zwei Enthaltungen überwies die grosse Kammer ein entsprechendes Postulat ihrer Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-N).

Sophie Michaud Gigon (Grüne/VD) verwies namens der Kommissionsmehrheit auf den Fachkräftemangel in vielen Bereichen. Cédric Wermuth (SP/AG) sagte, es gehe auch um Chancengerechtigkeit. Das Weiterbildungsangebot in der Schweiz sei zwar gross. Menschen aus bildungsfernen Schichten profitierten aber zu wenig davon.

Eine Minderheit wollte wie der Bundesrat die Ablehnung des Vorstosses. Der Umgang mit Wandel und sich verändernden Anforderungen sei schon heute eine Stärke des Schweizer Berufs- und Weiterbildungssystems, das Weiterbildungsangebot gross, argumentierte Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Regelmässig würden neue Ausbildungsgänge geschaffen und solche, die nicht mehr nachgefragt würden, abgeschafft. Schon heute bemühten sich Bund und Kantone, allen die Teilnahme an Weiterbildungen zu ermöglichen.

Es mache keinen Sinn, die Verwaltung mit einer Forderung zu beschäftigen, welche die Landesregierung als bereits erfüllt ansehe, sagte Thomas Aeschi (SVP/ZG).