Die kleine Kammer lehnte eine Motion der früheren GLP-Nationalrätin Isabelle Chevalley (GLP/VD) mit 22 zu 17 Stimmen sowie zwei Enthaltungen ab. Sie folgte der Mehrheit ihrer Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-S). Die Motion ist vom Tisch.
Engagement im Rahmen von Cites
Kommissionspräsident Benedikt Würth (Mitte/SG) verwies namens der Mehrheit auf das Schweizer Engagement im Rahmen des Cites-Artenschutzabkommens und damit für Nachhaltigkeit und Biodiversität. Es gebe bereits Massnahmen zur Kontrolle der Ein- und Durchfuhr von Trophäen.
Ein Verbot der Trophäenjagd würde zu einer Zunahme der Wilderei führen und den Kerngehalt des Cites-Abkommens aushebeln. Matthias Michel (FDP/ZG) verwahrte sich gegen das "Moralargument" der guten und der schlechten Jagd. Laut der Umweltorganisation WWF helfe die kontrollierte Jagd, Bestände gefährdeter Arten zu vergrössern.
Maya Graf (Grüne/BL) entgegnete, mit einer Regulierung von Beständen habe Trophäenjagd nichts zu tun. Denn die Tiere würden geschossen, um Teile von ihnen oder ganze Tiere zu konservieren und auszustellen. Davon profitierten nicht die Menschen vor Ort, sondern in erster Linie die Veranstalter der kostspieligen Jagdreisen.
Nachfrage besteht
Der Import von Trophäen sei in der Schweiz verbreitet, fügte Daniel Jositsch (SP/ZH) an. Entsprechend der Nachfrage würden im Ausland Tiere für die Trophäenjagd bereit gestellt. Auch die Bevölkerung trage laut Umfragen das Anliegen mit.
Auch Bundesrat Alain Berset lehnte die Motion ab. Die Schweiz habe den Weg der Kontrollen und der Auflagen gewählt. "Das ist viel komplizierter als ein simples Verbot", sagte er. Mit Regulierungen lasse sich aber mehr erreichen für die Sicherung der Tierbestände.
Der Nationalrat hatte die Motion mit 121 zu 60 Stimmen unterstützt. Der Vorstoss hatte ausserdem verlangt, dass Trophäen in der Schweiz nicht hergestellt werden dürfen.