23. bis 25. Januar 2014

​Vom 23. bis 25. Januar 2014 empfing die von Anne Seydoux-Christe (CVP/JU) präsidierte Delegation für die Beziehungen zum französischen Parlament die Freundschaftsgruppe der französischen Nationalversammlung unter der Leitung von Claudine Schmid (UMP, Auslandsfranzösin) zu einem Besuch in Bern.

Bei Gesprächen im Bundeshaus legte die Schweizer Delegation den französischen Abgeordneten dar, welche Massnahmen die Schweiz in verschiedenen Kernbereichen getroffen hat. Als erstes Thema standen die schweizerische und die internationale Drogenpolitik auf dem Programm. Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss, Mitglied der Weltkommission für Drogenpolitik, erläuterte die Grundzüge der Schweizer Viersäulenpolitik und zwei Vertreter des Bundesamts für Gesundheit sprachen über die künftigen Herausforderungen im Bereich der Suchtpolitik.

Der erste Tag endete mit einer Diskussion über steuerpolitische Fragen, die von einer Präsentation des EFD-Staatssekretariats für internationale Finanzfragen eingeleitet wurde. Diese Diskussion brachte zutage, dass zwischen den beiden Ländern erhebliche Terminologieunterschiede bestehen, was zu Missverständnissen führen kann.

Im Mittelpunkt des zweiten Besuchstages stand die Schweizer Berufsbildungspolitik, die bei den Gästen auf grosses Interesse stiess. Die beiden Delegationen wurden von der Direktorin des Departements für Erziehung und Familie des Kantons Neuenburg, Staatsrätin Monika Maire-Hefti, im Schloss Neuenburg empfangen. Die Abgeordneten wurden mit dem dualen Bildungssystem der Schweiz vertraut gemacht; danach besuchten sie das Centre professionnel du Littoral neuchâtelois und assen dort in dem von Gastronomielernenden betriebenen Restaurant zu Mittag. Zum Abschluss des Aufenthaltes in Neuenburg stand eine Besichtigung des Projekts Microcity der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne auf dem Programm.

Anschliessend begaben sich die beiden Delegationen nach Le Locle, wo sie die Ecole technique besichtigten. Die Abgeordneten wurden von den Auszubildenden der Uhrmacherabteilung empfangen und konnten sich an der Montage einer Uhr versuchen. Die Auszubildenden des Bereichs Fahrzeugtechnik ihrerseits zeigten den Gästen das Neuste aus ihrem Fachgebiet.
Der Besuch endete am Samstagmorgen am EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg. Die Komplexität dieses Zweiländerflughafens wurde den Politikerinnen und Politikern sofort augenscheinlich. Diese hatten die Gelegenheit, ein Direktionsmitglied eines der grössten dort ansässigen Unternehmen zu treffen. Auch hier kam das Thema der Berufsbildung zur Sprache, da die Ausbildung im Bereich Luftfahrt in Absprache zwischen dem Schweizer Arbeitgeber und den französischen Schulen organisiert ist. Diese pragmatische Lösung, die einer guten Koordination zwischen den beiden Ländern bedurfte, wird allseits gelobt.

Die Schweizer Delegation unter der Leitung von Ständerätin Anne Seydoux-Christe (CVP/JU) setzte sich des Weiteren zusammen aus den Nationalräten André Bugnon (SVP/VD), Fathi Derder (Vizepräsident, FDP/VD), Pierre-Alain Fridez (SP/JU), Yves Nidegger (SVP/GE) und Manuel Tornare (SP/GE) sowie Ständerätin Liliane Maury Pasquier (SP/GE) und Ständerat Raphaël Comte (FDP/NE).

Der französischen Delegation gehörten neben ihrer Präsidentin Claudine Schmid (UMP, 6. Wahlkreis der Auslandfranzosen) Frédéric Barbier (PS, Doubs), Etienne Blanc (UMP, Ain), Michel Piron (UDI, Maine-et-Loire) und Marcel Rogemont (PS, Ille-et-Vilaine) an.