Die fortlaufende Digitalisierung des Parlamentsbetriebs ist eine zentrale Herausforderung für die Bundesversammlung, aber auch für die Arbeit der Parlamentsdienste (s. auch Antwort Mo. Frehner 17.4026). Die aktuelle Covid-Krise hat die Notwendigkeit dieser Bestrebungen weiter erhöht. In den vergangenen Jahren und Monaten wurden dazu eine ganze Reihe von IT-Projekten initialisiert und umgesetzt. Beispielsweise die Einführung eines neuen Extranets für die Ratsmitglieder, die Möglichkeit virtueller Kommissionssitzungen oder die Voraussetzungen um bei Ratssitzungen die Stimme auf Distanz abzugeben.
Um diese Arbeiten künftig optimal zu koordinieren, effizient und kundenorientiert durchzuführen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit, das Controlling und die adäquate Sicherheit der Anwendungen zu garantieren, sind die Parlamentsdienste dabei, eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten. Diese wird zwei Stossrichtungen beinhalten: Einerseits kundenzentrierte, innovative Fachanwendungen für den Rats- und Kommissionsbetrieb und dessen Unterstützung, andererseits so weit möglich auf die Bundesverwaltung abgestimmte Standardanwendungen für die Verwaltungsaufgaben der Parlamentsdienste. Ebenfalls grosses Gewicht sollen eine klare IT-Governance, das Controlling und Sicherheitsfragen haben. Um all diese komplexen Vorgaben professionell in eine Digitalisierungsstrategie einzuarbeiten, konnte mit Herrn Peter Fischer, bis Ende 2020 Leiter des Informatiksteuerungsorgans des Bundes, ein ausgewiesener und erfahrener Experte für die Unterstützung bei der Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie gewonnen werden. Das Mandat wird er im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem TWZ St. Gallen (Transfer- und Weiterbildungszentrum), spezialisiert auf die Begleitung digitaler Transformationsprozesse, übernehmen.
Es ist vorgesehen, bis Ende dieses Jahres die Grundlagen zu verabschieden.
Bern, 12. Mai 2021 Parlamentsdienste