Besichtigung Gotthard-Basistunnel
Sicherheit: Im Rahmen dieses Schwerpunktthemas hatte sich die NAD an ihrer April-Tagung 2013 beim Lötschberg-Basistunnel verschiedene Sicherheitseinrichtungen demonstrieren lassen. Dieses Thema vertiefte sie am Gotthard-Basistunnel (GBT). Nach einem supponierten Feueralarm im Fusspunkt Amsteg mit Verschiebung in einen Querschlag folgte die Fahrt mit dem Lösch- und Rettungszug der SBB nach Erstfeld, mit anschliessender Demonstration des Wasserwerfers. Alsdann liess sich die NAD im Taskforce-Raum des Bahntechnikgebäudes von Vertretern von SBB, ATG und Kanton Uri eingehend über das Interventionskonzept, die Ereignisbewältigung und die Zusammenarbeit der involvierten Stellen orientieren.
Bahnstrom: Im Wasserkraftwerk Amsteg orientierte die SBB über den Stand der Arbeiten bei der Bahnstromversorgung. Es bestätigt sich, was die NAD bereits in ihrem Tätigkeitsbericht 2012 festgehalten hatte: Die Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf die Eröffnung des GBT sind auf Kurs. Insbesondere erachtet die SBB der für den Betrieb des GBT erforderlichen Leistungsbedarf als gesichert. Aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zur Gommerleitung ergeben sich allerdings gewisse Verzögerungen bezüglich der Schaffung von Redundanzen bei der Stromversorgung.
Stand der Projekte; Kostenprognose
Insgesamt befinden sich die Projekte auf der Gotthard-Achse auf Kurs. Die Arbeiten im Gotthard-Basistunnel sind weit fortgeschritten und liegen im Zeitplan; die NAD erachtet die Eröffnung im Jahr 2016 aus heutiger Sicht als gesichert. Das Schwergewicht liegt beim Einbau der Bahntechnik und der Vorbereitung der Inbetriebnahme. Durch den Baufortschritt haben sich auch die Kostenrisiken weiter verringert, die grössten Risikofaktoren liegen beim Management der komplexen Nahtstellen beim Einbau der Bahntechnik und bei den Vorbereitungen der Inbetriebnahme. Die NAD erachtet die seit 2008 unveränderte Kostenprognose des BAV von rund 18,7 Milliarden Franken (Preisstand 1998; ohne Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzinsen) als gesichert. Aufgrund des fortgeschrittenen Projektstandes und der teils tiefen Eintretenswahrscheinlichkeiten einiger Kostenrisiken steht gemäss BAV zu gegebener Zeit eine Anpassung der Neat-Endkostenprognose in Aussicht.
Im Weiteren liess sich die NAD von der ATG über die Situation bei den Entwässerungsrohren im GBT orientieren. Sie nahm zur Kenntnis, dass ein Ausbau bereits eingebauter Rohre aufgrund der Erkenntnisse nicht zur Diskussion steht und die Inbetriebsetzung 2016 des GBT nicht tangiert ist. Für Einzelheiten wird auf die Medienmitteilung der ATG vom 6. September 2013 verwiesen.
Ceneri-Basistunnel
Die Arbeiten am Ceneri befinden sich weitgehend auf Kurs. Da der Tunnelvortrieb Richtung Norden aufgrund geologischer Schwierigkeiten einen Rückstand von mehreren Monaten aufweist, hatte die NAD letztes Jahr das Bundesamt für Verkehr beauftragt, die Terminplanung zu überarbeiten. Inzwischen konnte die ATG mit dem Baukonsortium terminsichernde Massnahmen vereinbaren. Durch die Anpassung des Bauprogramms mit einer zeitgleichen Ausführung verschiedener Arbeitsphasen kann der Rückstand aufgefangen werden. Eine Eröffnung per Fahrplanwechsel 2019 ist aus dieser Sicht nach wie vor realistisch.
Die NAD liess sich im Weiteren über die Vergabe der beiden Bahntechnik-Lose „Fahrbahn und Logisitk“ sowie „Bahntechnik und Gesamtkoordination“ orientieren. Sie konnte zur Kenntnis nehmen, dass die Angebote deutlich unter dem Kostenvoranschlag liegen. Allerdings wurde gegen diese Vergaben vor dem Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Wie die Erfahrung bei der Vergabe des Tunnelbauloses Erstfeld zeigte, können Beschwerdeverfahren rasch zu erheblichen Verzögerungen führen. Die NAD wird das Geschäft darum mit grösster Aufmerksamkeit weiterverfolgen, insbesondere bezüglich möglicher Mehrkosten und Auswirkungen auf den Eröffnungstermin.
Aussprache mit Kanton Uri
Es ist zu einer Tradition geworden, dass die NAD im Rahmen ihrer auswärtigen Sitzungen jeweils eine Aussprache mit einer Vertretung des Regierungsrates des besuchten Kantons führt. Solche Treffen bieten Gelegenheit, auch Themen ausserhalb des eigentlichen Neat-Perimeters zu beleuchten. In Altdorf pflegte die NAD einen Gedankenaustausch mit Regierungsrat Urban Camenzind, Volkswirtschaftsdirektor.
Die NAD tagte am 5./6. September 2013 unter dem Vorsitz ihres Präsidenten Isidor Baumann (CVP/UR) in Erstfeld und Amsteg. An der Sitzung nahmen Vertreter von EFK, BAV, ATG und SBB teilt.
Bern, 9. September 2013 Parlamentsdienste