(sda) Nach der Verurteilung wegen Trunkenheit am Steuer hat die Genfer Nationalrätin Céline Amaudruz keine Konsequenzen von Seiten der SVP zu befürchten. Die Partei erachtet die Affäre als Privatsache.

Die Svp Schweiz kommentiere das Thema nicht, sagte die stellvertretende Generalsekretärin Silvia Bär. Es handle sich um eine Privatsache, sagte auch der Präsident der SVP Genf, Marc Fuhrmann, am Dienstag im Westschweizer Radio (RTS).

Céline Amaudruz geniesse weiterhin das Vertrauen der Partei, fügte Fuhrmann an. Die 37-jährige Nationalrätin war im Dezember mit zu viel Alkohol intus am Steuer erwischt worden. Dafür erhielt sie eine bedingte Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je 450 Franken bei einer Bewährung von drei Jahren.

Sie muss zudem eine Busse von 9000 Franken bezahlen, wie aus dem Strafbefehl der Genfer Staatsanwaltschaft hervorgeht, der am Montag öffentlich wurde. Der Atemlufttest bei der Kontrolle ergab einen Wert von 0,96 Milligramm Alkohol pro Liter Atemluft.

Kein Rekurs gegen Strafbefehl

Dabei handelt es sich um eine neue Messmethode, die seit dem 1. Oktober gilt und die eine Blutprobe nur noch in Ausnahmefällen nötig macht. Gemäss der Umrechnung des Bundesamtes für Strassen entsprechen 0,96 mg/l rund 1,92 Promille Alkohol im Blut.

Der Anwalt von Céline Amaudruz, der Genfer FDP-Nationalrat Christan Lüscher, kündigte am Westschweizer Radio (RTS) an, dass seine Mandantin den Strafbefehl nicht anfechten werde. Das Urteil entspreche den Vorgaben von Via Sicura, Céline Amaudruz sei wie jede andere Person behandelt worden, sagte Lüscher.