Am Montag, 6. Mai 2019, wohnten Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti (SP, TI) und Ständeratspräsident Jean-René Fournier (CVP, VS) der Vereidigung der neuen Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan bei. Die Nationalratspräsidentin traf ausserdem ihren italienischen Amtskollegen Roberto Fico, den Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer, und wurde von der Dante-Alighieri-Gesellschaft für ihr Engagement zur Förderung der italienischen Sprache und Kultur in der Schweiz geehrt.

Am Sonntag, 5. Mai 2019, dem Tag vor der Vereidigung, wohnten die Nationalratspräsidentin und der Ständeratspräsident im Vatikan der Kranzniederlegung bei, mit welcher der Gardisten gedacht wird, die bei der Plünderung Roms am 6. Mai 1527, dem «Sacco di Roma», ihr Leben verloren. Montag, der 6. Mai 2019, begann mit einer Messe am Altar der Kathedra im Petersdom, in deren Anschluss im Damasushof des Apostolischen Palastes die Vereidigung stattfand, bei der die 23 neuen Schweizergardisten ihren Eid auf die Gardefahne leisteten. Für die Schweiz nahmen an diesem Anlass neben Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti und Ständeratspräsident Jean-René Fournier auch einige Ratsmitglieder, Bundesrat Ignazio Cassis, Korpskommandant Philippe Rebord und Vertreter des Kantons Tessin, des diesjährigen Gastkantons des Vatikans, teil.

Marina Carobbio Guscetti und Jean-René Fournier nutzten den offiziellen Besuch in Italien und im Vatikan auch zu einem Besuch des Schweizerischen Instituts in Rom und einem Treffen mit dessen Präsidenten Mario Annoni und dessen Direktorin Joëlle Comé. Zu den Zielen dieses Instituts gehört die Förderung der wissenschaftlichen und künstlerischen Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien sowie die Förderung der schweizerischen Bildung, Forschung und Innovation sowie des schweizerischen künstlerischen Schaffens in Italien.

In Begleitung des Präsidenten und des Vizepräsidenten der Delegation für die Beziehungen zum italienischen Parlament, Nationalrat Marco Chiesa bzw. Ständerat Fabio Abate, wurde die Nationalratspräsidentin ferner von ihrem Amtskollegen Roberto Fico, dem Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer, empfangen. Sie sprach mit diesem über mehrere aktuelle Themen, die für beide Länder von Belang sind, wie das Grenzgängerabkommen von 2015, die Verkehrsinfrastrukturen und die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union. Zudem fand ein Meinungsaustausch über die Intensivierung der Beziehungen, namentlich auf parlamentarischer Ebene, statt. Auf den offiziellen Besuch im Palazzo Montecitorio, dem Sitz der Abgeordnetenkammer, folgte ein Arbeitstreffen mit einigen Mitgliedern des italienischen Parlaments, darunter Cristian Romaniello, der Präsident der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Italien–Schweiz.

Am Freitag, 3. Mai, wurde Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti im Palazzo Firenze von der Dante-Alighieri-Gesellschaft für ihr Engagement zur Förderung der italienischen Sprache in der Schweiz geehrt. Diese Gesellschaft war 1889 mit dem Ziel gegründet worden, weltweit die italienische Sprache und Kultur zu schützen und zu verbreiten. Ihr Präsident Andrea Riccardi überreichte Marina Carobbio Guscetti das Zertifikat für die Ehrenmitgliedschaft. Nach der Ehrung, die in Anwesenheit von Ständerat Fabio Abate und dem Generalsekretär der Dante-Alighieri-Gesellschaft, Alessandro Masi, stattfand, sprachen die Nationalratspräsidentin und Andrea Riccardi in einer öffentlichen Podiumsdiskussion über den Platz der italienischen Sprache in der mehrsprachigen Schweiz.

In Begleitung von Nationalrat Marco Chiesa und Ständerat Fabio Abate stattete Marina Carobbio Guscetti überdies der Schweizer Schule in Rom einen Besuch ab. Die Delegation wurde von Schuldirektorin Claudia Engeler und Verwaltungsratspräsident Pio Federici durch die Räumlichkeiten geführt und unterhielt sich mit Kindern und Jugendlichen, die dort den Kindergarten, die Primarschule oder das Gymnasium besuchen. Die 1946 gegründete Schweizer Schule in Rom ist eine Schweizer Auslandsschule mit eidgenössischer Anerkennung in der Schweiz (educationsuisse) und in Italien. Sie bietet ein bilinguales Schulprogramm (Deutsch/Italienisch) mit Schweizer Lehrplan und ermöglicht das Erlangen der Schweizer Maturität.

Die Nationalratspräsidentin und der Ständeratspräsident wurden auf der Reise vom Leiter des Bereichs Internationales und Mehrsprachigkeit der Parlamentsdienste, Botschafter Claudio Fischer, der Schweizer Botschafterin in Italien, Rita Adam, und dem Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl, Denis Knobel, begleitet.