Berufsbildung stärken
​Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats hat einer parlamentarischen Initiative zur Stärkung der Berufsbildung Folge gegeben. Mit der Initiative soll der ansteigende Bedarf an inländischen Fachkräften mit einer Qualifizierungsoffensive in der beruflichen Grundbildung befriedigt werden. Der Bund soll verpflichtet werden, während vier Jahren jährlich maximal 50 Millionen Schweizerfranken den Kantonen zur Verfügung zu stellen.

​Eine solide berufliche Grundbildung ist Voraussetzung für zahlreiche Berufsperspektiven. Noch immer sind viele Personen beruflich schlecht oder gar nicht qualifiziert. Um diesem Problem zu begegnen, hat die WBK-N mit 14 zu 4 Stimmen bei 7 Enthaltungen beschlossen, der parlamentarischen Initiative 14.451 n Müri. Fonds für eine Qualifizierungsoffensive in der beruflichen Grundbildung von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt Folge zu geben. Mit einer von den Kantonen getragenen und vom Bund während vier Jahren mit jährlich maximal 50 Millionen Franken unterstützten Qualifizierungsoffensive sollen etwa das Nachholen eines Lehrabschlusses, das Erarbeiten von arbeitsmarktorientierten Grundkompetenzen oder der berufliche Wiedereinstieg gefördert werden. Es wird davon ausgegangen, dass in diesem Bereich ein Potenzial von etwa 600‘000 Personen existiert.

Weitere Geschäfte

Im Rahmen der Vorprüfung in der Kommission wurde die parlamentarische Initiative 14.441 n Pa.Iv. Fehr Jacqueline. Spitäler müssen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern von der Initiantin zurückgezogen. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) wird in einem Brief angefragt, was sie zu tun gedenke, um den in der Initiative aufgelisteten Problemen zu begegnen.

Die Kommission erachtet es des Weiteren für notwendig, sich eingehender mit der Situation der Kinderarbeit auf internationaler Ebene zu befassen. Um die vom Bundesrat ergriffenen Massnahmen besser nachvollziehen sowie allfällige Mängel beheben zu können, hat die WBK-N mit 16 zu 7 Stimmen bei 1 Enthaltung ein Postulat eingereicht, welches den Bundesrat beauftragt, in einem Bericht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und die Rolle der Schweizer Unternehmen in diesem Bereich aufzuzeigen (15.3010 «Bericht des Bundesrates über das Engagement des Bundes gegen Kinderarbeit»).

Im Übrigen hat die Kommission den Bericht des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) „Aktueller Stand der Kinder- und Jugendpolitik in der Schweiz“ publiziert. Der Bericht wurde im Auftrag der Kommission vor dem Hintergrund der Beratung der pa. Iv. 07.402 n Pa.Iv. Amherd. Verfassungsgrundlage für ein Bundesgesetz über die Kinder- und Jugendförderung sowie über den Kinder- und Jugendschutz erstellt. Die pa. Iv. Amherd geht voraussichtlich in der Sondersession in den Nationalrat.

Schliesslich wurde die Vorprüfung der parlamentarischen Initiative 14.443 n Pfister Gerhard. Berufsbildung auf Verfassungsebene stärken sistiert. Sie wird spätestens im nächsten Winter behandelt.

Die Kommission hat am 12. Februar 2015 unter dem Vorsitz von Nationalrat Matthias Aebischer (SP, BE) in Bern getagt.

 

Bern, 12. Februar 2015 Parlamentsdienste