Am 12. September 2023 feiert die moderne Schweiz Ihren 175. Geburtstag. Zum Jubiläum soll die Nordfassade des Schweizer Parlamentsgebäudes mit zeitgenössischer Kunst ergänzt werden. 15 Künstlerinnen und Künstler haben bis Ende September 2021 Zeit, ihre Ideen für die Gestaltung des Giebelfeldes einzubringen.

Bis heute ist das augenfällige Dreieck an der Nordfassade des 1902 eingeweihten Parlamentsgebäudes leer. Entwürfe und Briefe des Architekten Hans Wilhelm Auer (1847-1906), belegen jedoch, dass hier ursprünglich Kunst vorgesehen war. Weitere Anläufe, diese Fläche auszuschmücken, wurden auch später nicht realisiert (siehe Hintergrundartikel).

Eine neue Gelegenheit erhalten nun 15 eingeladene Schweizer Künstlerinnen und Künstler: Sie haben acht Monate Zeit, ihre künstlerischen Ideen in Projektenwürfe umzusetzen und einzureichen. Der Perimeter befindet sich auf einer Höhe von ca. 23 m oberhalb des Bundeplatzes, innerhalb des Giebelfelds (Tympanon) der Nordfassade. Er hat die Form eines gleichschenkeligen, stumpfwinkeligen Dreiecks mit einer Basisbreite von 23 m und einer Höhe von 4.25 Metern. Die Kunstschaffenden haben die besondere Lage des Giebelfeldes im Gesamtentwurf der historischen Fassade und deren hochkodierte Ikonographie einzubeziehen. «Es soll eine grosszügige künstlerische Vision und ein dem architektonischen Ensemble entsprechendes Konzept ermöglicht werden», gibt das Wettbewerbsprogramm vor.

Die Frist für die Eingabe der Konzepte endet Ende September 2021. Die Jury – bestehend aus den fünf Mitgliedern der Kunstkommission Parlamentsgebäude sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kunst, Denkmalpflege sowie Architektur – entscheidet am 12./13. Oktober 2021. Anschliessend ist die Verwaltungsdelegation (VD) an der Reihe. Ständerat Thomas Hefti, Mitglied und Delegierter der VD, wird das Jurypräsidium übernehmen. 2022 beginnt die Ausführung. Am 12. September 2023, zum 175. Jubiläum der Schweizerischen Bundesverfassung, soll das zeitgenössische Kunstwerk fertig sein.

Die VD hatte im Februar 2020 (siehe Medienmitteilung) für den Wettbewerb 100 000 Franken freigegeben. Für die Planung und Realisierung des Kunstprojekts stehen – sofern ein Entwurf die Jury und die VD überzeugen wird –, weitere 400 000 Franken zur Verfügung.

Eingeladene Künstlerinnen und Künstler

Die nachfolgend aufgeführten Teilnehmenden sind eingeladen, einen Gestaltungsvorschlag einzureichen.

  • !Mediengruppe Bitnik
  • Ariane Epars
  • Sylvie Fleury
  • Luca Frei
  • Renée Levi
  • Sarah Margnetti
  • Uriel Orlow
  • Mai-Thu Perret
  • Boris Rebetez
  • Ugo Rondinone
  • Christoph Rütimann
  • Pascal Schwaighofer
  • Shirana Shahbazi
  • Axelle Stiefel
  • Hannah Weinberger