Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien zeichnen sich durch enge wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Bindungen, eine gemeinsame Sprache und regelmässige Kontakte auf allen institutionellen Ebenen aus. Dieses Treffen folgte auf einen Besuch der bilateralen Freundschaftsgruppe des italienischen Parlaments in Bern. Die Schweizer Delegation traf sich in Rom nicht nur mit der vom Abgeordneten Toni Ricciardi präsidierten Freundschaftsgruppe, sondern wurde auch vom Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer, Giorgio Mulé zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen und wohnte im Parlament einer Debatte mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei. Ferner führte die Delegation Gespräche mit Mitgliedern der Abgeordnetenkammer: die Kommission für auswärtige und europäische Angelegenheiten, die Kommission Europäische Union (EU) und die Kommission für Verkehr.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die bilateralen Beziehungen sowie aktuelle nationale und internationale Themen. Die beiden Delegationen hoben hervor, dass sich die hochrangigen Kontakte zwischen den beiden Ländern in den vergangenen Jahren intensiviert haben und begrüssten die Fortschritte, die in zahlreichen Dossiers erzielt wurden, darunter die Homeoffice-Regelungen, das Inkrafttreten des Abkommens zur Besteuerung der Grenzgängerinnen und Grenzgänger sowie das Streichen der Schweiz aus der 1999 von Italien erstellten schwarzen Liste natürlicher Personen.
Auch in Sachen Bahnverkehr existiert seit Jahrzehnten eine gefestigte Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien. Die Schweizer Ratsmitglieder diskutierten mit ihren italienischen Kolleginnen und Kollegen unter anderem über Alptransit und dessen Weiterentwicklung im europäischen Gesamtkontext, über die grenzüberschreitende Mobilität und über die Perspektive des Memorandum of Understanding (MoU) für die nähere Zukunft. Dieses Memorandum, das 2023 vom Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Bundesrat Albert Rösti und vom italienischen Infrastruktur- und Verkehrsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Matteo Salvini unterzeichnet wurde, zielt darauf ab, die bestehende Zusammenarbeit im Bereich des Ausbaus der Bahninfrastruktur weiter zu intensivieren.
Die Gespräche mit den italienischen Parlamentsmitgliedern boten zudem Gelegenheit für einen Austausch über aktuelle internationale Themen wie den italienischen G7-Vorsitz, die Beziehungen zur EU und die Ergebnisse der jüngsten Europawahlen. Die Teilnehmenden betonten, wie wichtig es für die Schweiz und die EU ist, ihre Beziehungen nachhaltig zu festigen. Im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU präsentierten die Schweizer Parlamentsmitglieder ihren italienischen Kolleginnen und Kollegen die wichtigsten Eckpunkte des Dossiers und der politischen Debatte in der Schweiz.
Auf dem Programm der Delegation stand zudem ein Besuch des Schweizerischen Instituts in Rom im Beisein von dessen Direktorin Joëlle Comé. Das Schweizerische Institut, das die Schweizer Kultur und wissenschaftliche Forschung in Italien fördert, organisiert nicht nur zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konferenzen, Konzerte, Buchvorstellungen und weitere Begegnungsmöglichkeiten in Rom und Mailand, sondern empfängt jedes Jahr auch zwölf junge Forschende und Kunstschaffende.
Die Delegation für die Beziehungen zum italienischen Parlament war in Rom mit ihrer Präsidentin, Nationalrätin Anna Giacometti, ihrem Vizepräsidenten, Ständerat Carlo Sommaruga (SP, GE), den Nationalräten Giorgio Fonio (Die Mitte, TI), Piero Marchesi (SVP, TI) und Bruno Storni (SP, TI), sowie Ständerat Fabio Regazzi (Die Mitte, TI) vertreten.
Ihr Pendant, die bilaterale Freundschaft des italienischen Parlaments, umfasst 22 Mitglieder aus allen Parteien der Abgeordnetenkammer und des Senats. Die Schweiz unterhält über mehrere ständige Delegationen enge bilaterale Beziehungen zu den Parlamenten ihrer Nachbarländer. Es finden regelmässig offizielle Treffen der Ratspräsidentinnen und -präsidenten mit ihren Amtskolleginnen und Amtskollegen statt. Italien ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz und die Italienerinnen und Italiener stellen die grösste Ausländergemeinschaft in der Schweiz.