Annaïk Lou Pitteloud ist die Gewinnerin des Wettbewerbs für zeitgenössische Kunst im Parlamentsgebäude. Die Verwaltungsdelegation (VD) hat an ihrer Sitzung vom 11. November 2016 den Vorschlag der Wettbewerbsjury, die unter Leitung von Nationalratspräsidentin Christa Markwalder stand, verabschiedet. Das Siegerprojekt «Consensus» sieht Installationen im zweiten Stock des Parlamentsgebäudes vor.

Am 5. Februar 2010 hat die VD das «Kunstkonzept Parlamentsgebäude» verabschiedet und eine fünfköpfige Kommission für die Umsetzung eingesetzt. Bis heute sind mehrere Projekte realisiert: Eine Vitrine für Geschenke an das Parlament im 2. Obergeschoss des Parlamentsgebäudes wurde installiert, die Hängung von Werken aus der Eidgenössischen Kunstsammlung in einzelnen Räumen wurde umgesetzt und auf den Informationsstelen sind elektronische Kurzanimationen zu sehen.

An ihrer Sitzung vom 14. Februar 2014 hat die VD grünes Licht für das bisher wichtigste Projekt gegeben: die Ausschreibung eines Wettbewerbs für zeitgenössische Kunst in den öffentlichen Räumen im 2. Obergeschoss des Parlamentsgebäudes (hinter den Tribünen des Nationalratssaales).

Die Auswahl für die Wettbewerbseinladung geschah in Zusammenarbeit zwischen der Kunstkommission Parlamentsgebäude, der Eidgenössischen Kunstkommission, der Fachkommission des Bundesrates und dem Eidg. Departement des Innern. Eingeladen wurden 15 Künstlerinnen und Künstler aus allen Regionen der Schweiz. Eine neunköpfige Fach- und Sachjury unter der Leitung von Nationalratspräsidentin Christa Markwalder kürte aus den 13 eingereichten Projekten das Siegerprojekt. Die Jury hat einstimmig das Projekt «Consensus» von Frau Annaïk Lou Pitteloud ausgewählt.

Das Siegerprojekt beinhaltet Schriftzüge unter den runden Korridorfenstern in Zusammenhang mit dem Wort «Konsensus». Die Textelemente bestehen aus fünf verschiedenen Metalle aus den fünf Kontinenten die das wechselnde Tageslicht unterschiedlich reflektieren. Sie verweisen durch ihre Herkunft auf den Austausch der Schweiz mit der Welt, ein Element, das in der Bildsprache des Parlamentsgebäudes bis heute fehlt. Die fünf ausgewählten Begriffe, die in den vier Landessprachen und Englisch formuliert sind, wurden in einer kleinen Umfrage unter vielen Vorschlägen ausgewählt. Alle Begriffe sind eine Umschreibung des Begriffs «consensus».

Das Siegerprojekt von Annaïk Lou Pitteloud unterscheidet sich in seiner sparsam und genauen visuellen Erscheinung von der üppigen Ausschmückung des historischen Gebäudes, und fügt sich mit einem feinen, intelligenten «clin d’œil» in das Umfeld ein.

Das Projekt soll am 12. September 2018 anlässlich der Feierlichkeiten zum 170. Jahrestag des Schweizer Bundesstaates eingeweiht werden. Die Finanzierung des Projekts (CHF 350'000.-) wird durch einen Spezialkredit des Bundesamtes für Bauten und Logistik sichergestellt.

Annaïk Lou Pitteloud ist 1980 in Lausanne geboren, hat in Bern und Amsterdam Kunst studiert und wohnt und arbeitet zurzeit in Belgien. Sie hat in ihrer beruflichen Laufbahn mehrere Kunstpreise gewonnen und an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland sowohl in Gruppen wie auch als Solo-Künstlerin teilgenommen.