​Vom 23. bis 26. April 2019 weilte das EFTA-Parlamentarierkomitee zu einem Arbeitsbesuch in Südkorea. Der Besuch zielte darauf ab, das Interesse der EFTA-Staaten an einer Modernisierung des bestehenden Freihandelsabkommens EFTA-Südkorea auf parlamentarischer Ebene zu bekräftigen und die Bemühungen für eine Vertiefung und Ausweitung der Handelsbeziehungen zu unterstützen.

Das EFTA-Parlamentarierkomitee vereint Abgeordnete aus den jeweils zuständigen parlamentarischen Delegationen der vier EFTA-Staaten Norwegen, Island, Liechtenstein und Schweiz. Die schweizerische Bundesversammlung ist durch die EFTA/EU-Delegation in diesem Ausschuss vertreten. Als beratendes Organ der EFTA verfolgt das Komitee die Entwicklungen in laufenden Freihandelsverhandlungen und trägt zu einer besseren parlamentarischen Verankerung dieser Bemühungen bei.

Am Arbeitsbesuch in Südkorea nahmen der Präsident der EFTA/EU-Delegation, Nationalrat Hans-Peter Portmann (FDP, ZH), der Vize-Präsident, Nationalrat Eric Nussbaumer (SP, BL), sowie Ständerat Konrad Graber (CVP, LU) und Nationalrat Hans Egloff (SVP, ZH) teil.

Das Parlamentarierkomitee traf sich zu offiziellen Gesprächen mit dem Stellvertretenden Handelsminister, Yeo Han-koo, sowie mit dem Generaldirektor für wirtschaftliche Angelegenheiten im koreanischen Aussenministerium, Kim Hee-san.

Des Weiteren nahmen die EFTA-Parlamentarier die Gelegenheit für Treffen mit Abgeordneten der koreanischen Nationalversammlung wahr. So traf sich das Komitee mit Lee Juyoung, dem Vize-Präsidenten des koreanischen Parlaments, sowie mit Hong Ilpyo, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Handelsfragen, Industriepolitik und Energie.

In den Gesprächen betonten die EFTA-Parlamentarier das Interesse der EFTA-Staaten an einer Modernisierung des Freihandelsabkommens. Das Abkommen trug wesentlich zu Stärkung der bilateralen Handelsströme bei, ist mittlerweile aber 13 Jahre alt und entspricht nicht mehr den neusten Standards. Entsprechend besteht Potential zur Vertiefung und zur Ausweitung der bestehenden Partnerschaft. Die parlamentarischen Kontakte sollen einen Beitrag dazu leisten, den Ball für eine Modernisierung des Abkommens ins Rollen zu bringen.

Die EFTA-Parlamentarier betonten, dass vom globalen Handel abhängige Volkswirtschaften wie Korea und die EFTA-Staaten in Zeiten internationaler Handelskriege gut beraten seien, einen Gegenpol zu den zunehmend protektionistischen Tendenzen zu bilden. In diesem Sinne könnte die Modernisierung des bestehenden Abkommens ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig und nutzbringend der freie Handelsverkehr sei und bleibe.

Im Anschluss an die offiziellen Gespräche reiste die Delegation nach Ulsan im Südosten Koreas, einem wichtigen Produktionsstandort der koreanischen Automobil- und Schiffsbauindustrie. Im Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt, Song Chul-ho, bekräftigten die EFTA-Vertreten ihren Wunsch, die Zusammenarbeit in zukunftsträchtigen Sektoren wie erneuerbare Energien oder Elektrofahrzeuge auszubauen.

Zum Abschluss der Korea-Reise stattete die EFTA-Delegation der Neutral Nations Supervisory Commission (NNSC) in der entmilitarisierten Zone an der innerkoreanischen Grenze einen Besuch ab. Fünf Offiziere der Schweizer Armee stehen im Dienste der NNSC, deren Mandat es ist, das Waffenstillstandsabkommen zu überwachen. Die Schweizer Offiziere sind unmittelbar südlich der Demarkationslinie stationiert.